"Zudem wollen wir unsere Bücher nicht präventiv offenlegen müssen, sondern nur, falls wir den Rettungsschirm tatsächlich in Anspruch nehmen müssen", sagte Sieber im am Dienstag veröffentlichten Interview. Die Axpo stehe im Wettbewerb mit anderen Unternehmen und habe kein Interesse daran, Geschäftsgeheimnisse preiszugeben. "Unser Anliegen ist daher legitim."

Bei Solarstromausbau sieht Sieber ebenfalls Besserungsbedarf: Es fehle an schlanken Bewilligungsverfahren und Förderinstrumenten, um Grossprojekte über Jahrzehnte wirtschaftlich betreiben zu können. Zudem fehle ein Konsens, wie Energieprojekte gegenüber dem Natur- und Landschaftsschutz gewichtet werden. "Alle müssen Kompromisse eingehen, auch die Naturschützer", sagte Sieber.

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Bis zu einer Milliarde für Fotovoltaik bis 2030

Die Axpo-Tochter CKW werde bis 2030 bis zu einer Milliarde Franken in neue Fotovoltaikanlagen investieren. Zur Energiewende beitragen, würden auch Atomkraftwerke wie Beznau. Diese verschafften die "nötige Zeit, den Umbau des Energiesystems zu schaffen", sagte Sieber.

Dazu müssten Atomkraftwerke aber wirtschaftlich betrieben werden können. Dabei würden die hohen Strompreise tendenziell helfen, so Sieber. Er warnte auch vor "neuen Begehrlichkeiten" bei den Beiträgen für den Stillegungs- und Entsorgungsfonds, die die Wirtschaftlichkeit gefährdeten.

Die extrem hohen Strompreise haben der Axpo im ersten Halbjahr 2021/22 ungewöhnlich hohe Einnahmen beschert, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Die Axpo verdoppelte die Gesamtleistung im ersten Semester 2021/22 (per Ende März) auf 6,0 Milliarden Franken nach 2,9 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf 1,02 Milliarden nach 722 Millionen im Vorjahr.