Dagegen signalisiert der Broker IG für den Schweizer SMI vorbörslich ein Plus von knapp einem halben Prozent. Für den deutschen DAX wird gar ein Aufschlag von 0,7 Prozent prognostiziert.
Am Vortag hatten zahlreiche Märkte mit Erleichterung auf die Zollpause von 90 Tagen des US-Präsidenten Donald Trump reagiert und kräftig zugelegt. Die US-Aktienmärkte legten dagegen am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang ein.
Der Dow Jones Industrial schloss 2,5 Prozent tiefer und der marktbreite S&P 500 verlor 3,5 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende nach einem schwankungsanfälligen Handel um 4,2 Prozent abwärts. Tags zuvor hatten die US-Börsen wegen der Zollpause für viele Länder - ausser China - kräftig zugelegt.
Der Schweizer SMI legte am Donnerstag in der Spitze um über 8 Prozent zu, verlor dann aber den Grossteil der Gewinne wieder und zum Schluss blieb noch ein Plus von 3,3 Prozent. Grund dafür waren neue Zölle für China.
Denn Trump treibt den Handelskonflikt mit China mit Wucht weiter voran. Die US-Zölle gegen China belaufen sich auf insgesamt 145 Prozent - und nicht 125 Prozent, wie das Weisse Haus zuletzt mitgeteilt hatte. Das bestätigte zuletzt ein Mitarbeiter der US-Regierungszentrale in Washington.
Hält Atempause für andere Länder an?
Für andere Teile des Welthandels hat Trump dagegen eine Atempause von voraussichtlich 90 Tagen angekündigt. Die US-Zollpolitik dürfte aber unberechenbar bleiben und die Märkte weiterhin durcheinanderwirbeln und enorme Unsicherheit bringen, meinte ein Händler. In den vergangenen Wochen sei sehr viel Porzellan zerschlagen worden.
Wie gross die Unsicherheit an den Märkten ist, zeigte sich auch bei den Devisen. So gewann der Schweizer Franken, der in unsicheren Zeiten als «sicherer Hafen» gefragt ist, deutlich an Wert.
Für einen Dollar müssen aktuell 0,8187 Franken bezahlt werden. In der Nacht auf Freitag waren es gar nur noch 0,8141 Franken. «Das ist der tiefste Stand seit Jahren, wenn nicht gar ein Rekordtief», sagt ein Händler. Auch der Euro gab zum Franken weiter nach und wird aktuell zu 0,9272 Franken gehandelt. Die europäische Gemeinschaftswährung hatte in der Nacht bei 0,92162 ein neues Tief markiert.