"Während der Pandemie konnten die Menschen lange keinen Urlaub machen", sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Nun sei es so, als ob "sie sich von Ketten gelöst" hätten. Aufgrund der Corona-Pandemie galten lange Zeit Reisebeschränkungen.
Auch die hohen Energiekosten in Europa führen demnach zu einer Zunahme von Reservierungen in der Winterzeit - speziell von günstigen Unterkünften. "Es ist positiv für den Tourismussektor, dass europäische Touristen - insbesondere Rentner - aufgrund der gestiegenen Erdgaspreise in den Wintermonaten lange Urlaube in der Türkei bevorzugen", berichtete Ali Onaran, Vorsitzender des Reiseveranstalters Prontotour. "Nach unseren Informationen besteht besonders Nachfrage aus Ländern wie Deutschland, England und den Niederlanden."
Buchungen trotz Inflation hoch
Erfreulich sei, dass die Reservierungen in der Winterzeit auch trotz der weltweiten Inflation hochgingen, so Onaran. "Es gibt Entwicklungen wie steigende Treibstoffkosten, Energieausgaben, Lebensmittelkrisen, die sich auf die Ticket- und Hotelpreise und damit auf das gesamte Reisebudget auswirken". Dennoch erfülle der Buchungsstand die Erwartungen der Reiseveranstalter.
Laut Verbandssprecher Polatoglu könne die schwache türkische Lira - ein Auslöser der dramatisch hohen Inflation in der Türkei - auch ein Anreiz für Buchungen sein. Für die Reisenden sei zurzeit ein Monat mit All-inclusive-Urlaub im Fünf-Sterne-Hotel günstiger, als wenn sie die Zeit in Europa verbrächten. "Und das mit viel mehr Komfort als zu Hause".
Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus hatte jüngst mitgeteilt, dass in den ersten acht Monaten dieses Jahres deutlich mehr ausländische Touristen in die Türkei gereist sind als im Vorjahreszeitraum. Rund 29,3 Millionen Urlauber kamen zwischen Januar und August ins Land - ein Anstieg von rund 108 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Deutsche Besucher bildeten demnach mit einer Anzahl von rund 3,9 Millionen die Spitzengruppe.