Threads gilt als bisher grösste Bedrohung für den von Tech-Milliardär Elon Musk gekauften Kurznachrichtendienst Twitter. Threads ist an Metas Foto- und Videoplattform Instagram angebunden - und das ist auch ein Grund für das explosive Nutzerwachstum.

Denn hunderte Millionen Instagram-Nutzer können mit wenigen Klicks auch bei Threads aktiv sein. Zugleich macht der Erfolg der Kopie die Unzufriedenheit mit dem Wandel von Twitter unter Musk deutlich. Unter seiner Regie lockerte Twitter unter anderem die Massnahmen gegen die Verbreitung von Falschinformationen und Verschwörungstheorien.

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Zuckerberg gab bereits das Ziel aus, Threads zu einer Plattform mit mehr als einer Milliarde Nutzern zu machen. Der Dienst ging in der Nacht zum Donnerstag in den USA und mehr als 100 weiteren Ländern an den Start. In der Europäischen Union ist Threads vorerst nicht verfügbar. Der Konzern verweist auf rechtliche Unklarheiten und dürfte damit die Folgen der Digitalgesetze Digital Markets Act und Digital Services Act meinen.

Facebook und Instagram haben Twitter bei den Nutzerzahlen längst abgehängt. Der Kurznachrichtendienst meldete einst mehr als 300 Millionen Nutzer. Später wurde nur noch die Zahl der Nutzer genannt, die Twitter mit seiner Werbung erreicht - sie lag bei rund 230 Millionen. Seit der Übernahme durch Musk im vergangenen Oktober gibt es gar keine Nutzerzahlen mehr. Zugleich war die Bedeutung von Twitter stets gross, weil der Dienst von vielen Politikern wie Ex-Präsident Donald Trump genutzt wurde - und zahlreichen Journalisten als Informationsquelle diente.

Instagram-Chef Adam Mosseri betonte zugleich: "Das Ziel von Threads ist nicht, Twitter zu ersetzen". Man wolle viel mehr einen Ort auch für diejenigen schaffen, die sich nie auf Twitter eingelassen hätten - sowie die Nutzer, die einen "Ort für Unterhaltungen mit weniger Wut" suchten, schrieb er bei Threads am Wochenende. Mosseri machte deutlich, dass Meta keine Ambitionen habe, Threads zu einer Plattform für Politik oder News zu machen. Beiträge dazu würden zwar unvermeidbar bei dem Dienst auftauchen - "aber wir werden nichts unternehmen, um diese Themenbereiche zu fördern". Mit Sport, Musik, Mode und Unterhaltung gebe es genug andere Themen für eine lebendige Plattform, schrieb Mosseri.