Die Prognose für die durchschnittliche Jahresteuerung 2024 wird auf 1,6 von zuvor 2,0 Prozent gesenkt, wie es in einer Einschätzung des Chief Investment Office der Grossbank vom Mittwoch heisst. Es sei unwahrscheinlich, dass die Inflation in der Schweiz in den kommenden Monaten über 2,0 Prozent steige, heisst es. Bis vor kurzem konnte sich die UBS dies noch vorstellen.
Zuversichtlich stimmt die Bank dabei, dass der Inflationsdruck bei verschiedenen Komponenten des Konsumenten-Preis-Index nachgelassen hat, etwa bei Lebensmitteln, Haushaltsgütern, im Transportwesen oder in Restaurants und Hotels. Ausserdem wird für die nahe Zukunft in der Schweiz ein unterdurchschnittliches Wachstum erwartet, was den Inflationsdruck weiter abfedern dürfte, genauso wie der starke Franken oder die rückläufige Teuerung in der Eurozone.
Dass die Inflation nicht noch deutlicher sinkt als prognostiziert, hängt laut der UBS mit den erwarteten Preiserhöhungen beim ÖV zusammen sowie mit der Erhöhung des Referenzzinssatzes für die Mieten, was künftig das Wohnen weiter verteuern wird. Auch die Energiepreise dürften im Januar weiter ansteigen.
Wegen der rückläufigen Inflationsrisiken dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen an der Sitzung von nächster Woche laut UBS-Einschätzung nicht noch einmal anheben, sondern unverändert lassen. Eine erste Zinssenkung wird bei der UBS neu für Juni erwartet, danach sollen zwei weitere Senkungen im September und Dezember 2024 folgen. Bisher war die Bank von einer ersten Senkung erst im nächsten September ausgegangen.