Die ukrainische Regierung befürchtet für das laufende Jahr einen Rückgang der Weizenernte um 20 Millionen Tonnen und somit um einen Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
«Die grösste Herausforderung ist es für uns, den Weizen auf den internationalen Markt zu bringen», sagte der ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wysozkyj den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Die Einkünfte durch den Export aller Getreidesorten würden voraussichtlich um etwa 20 Prozent zurückgehen.
Durch Russlands Angriffskrieg stiegen die Logistikkosten, während die Erzeugerpreise – trotz gestiegener Weltmarktpreise – sänken, sagte der Vize-Minister.
«Wir müssten monatlich sechs Millionen Tonnen Getreide exportieren. Über die alternativen Transportwege waren im Juni nur zwei Millionen Tonnen möglich.»
Ein erhebliches Problem seien zudem verminte Felder. Bislang seien «mindestens 20 Landwirte bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen, weil sie über Minen gefahren sind», sagte Wysozkyj.
Der Vize-Minister ergänzte unter Verweis auf die jüngst unterzeichneten Abkommen zur Freigabe von Getreideexporten aus der Ukraine aber, er sei «optimistischer als noch im März».
Wenn die Vereinbarungen eingehalten würden, könnte die Ukraine «die Exporte über die Häfen wieder auf mehrere Millionen Tonnen erhöhen und so auch die gut gefüllten Getreidesilos leeren».
In den ukrainischen Häfen sind infolge des Kriegs bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, was zu einer weltweiten Lebensmittelkrise beigetragen hat. Die Ukraine und Russland gehören zu den weltweit grössten Getreideproduzenten.
(SDA)