Nach einem Milliardenverlust im ersten Corona-Jahr hat die italienische Grossbank Unicredit 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Obwohl ein teurer Stellenabbau im vierten Quartal einen Verlust brachte, reichte es für einen Jahresgewinn von gut 1,5 Milliarden Euro, wie der Mutterkonzern der deutschen Hypovereinsbank am Freitag in Mailand mitteilte.

Im Vorjahr hatte die Unicredit noch einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht. Jetzt will die Bank 3,75 Milliarden Euro an die Anteilseigner zurückgeben - mit einer Dividende und dem Rückkauf eigener Aktien.

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Um das Geld zu erwirtschaften, will das Management die Kosten des Instituts weiter senken - unter anderem durch den Abbau von Jobs und eine stärkere Digitalisierung. Dafür sollen in den kommenden Jahren aber auch neue Arbeitsplätze entstehen. Im abgelaufenen Quartal brockten Sonderbelastungen im Zuge der Stellenstreichungen die Unicredit wie erwartet einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ein.

Andererseits konnte sie ihre Erträge - also die Einnahmen - im Jahresvergleich um knapp fünf Prozent steigern, weil Zuwächse bei Zins- und Provisionsüberschuss einen Rückgang im Handelsgeschäft mehr als ausglichen. Im Gesamtjahr wuchsen die Erträge ebenfalls um knapp fünf Prozent auf fast 18 Milliarden Euro.

Diese Entwicklung gibt dem neuen Unicredit-Chef Andrea Orcel Rückenwind für seine Pläne, in den kommenden Jahren Erträge und Gewinn zu steigern. Seinem Mittelfristplan zufolge will er die Kosten der Bank so weit senken, dass sie im Jahr 2024 nur noch 50 Prozent der Erträge ausmachen. Im abgelaufenen Jahr lag das sogenannte Kosten-Ertrags-Verhältnis noch bei 54,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank kam auf 85 Prozent und peilt für 2022 eine Senkung auf 70 Prozent an.

(awp/gku)