Mit gegen eine symbolische Wand gefahrenen Spielzeugtraktoren auf dem Bundesplatz untermalte Uniterre am Dienstag die Forderungen nach neuen politischen Regeln im Agrarmarkt. Darunter sind garantierte Preise, nie unter den Produktionskosten. Uniterre geht dabei von einem Stundenlohn von 40 statt der heutigen 15 bis 17 Franken aus.
Der Grenzschutz für Landwirtschaftsprodukte sollte verstärkt und die Landwirtschaft aus allen Verhandlungen über Freihandelsabkommen ausgeklammert werden. Mit dem Verzicht auf strengen Grössenvorgaben für Früchte und Gemüse im Detailhandel will Uniterre die Lebensmittelverschwendung reduzieren.
Ein besserer Zugang für Nichtbauern und -bäuerinnen zu Landwirtschaftsland soll dem Generationenwechsel dienen. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren würden mehr als die Hälfte der Landwirte und Landwirtinnen in Rente gehen, schreibt Uniterre dazu.
Das Direktzahlungssystem will Uniterre umkrempeln und dabei dem Strukturwandel entgegenwirken. Gefordert sind neben Beiträgen an die Produktion Zuschüsse für handwerkliche Verarbeitung. Die Direktzahlungen sollten sich an der Zahl der Arbeitskräfte auf dem Hof bemessen, nicht mehr an der bewirtschafteten Fläche.
In die Agrarpolitik ab 2030 (AP30+) will Uniterre eine mit Lohnbeiträgen finanzierte «soziale Lebensmittelversicherung» aufnehmen, nach dem Muster der AHV. Beiträge dieser Versicherung würden es Haushalten erlauben, hochwertige, vor Ort produzierte Nahrungsmittel zu kaufen. Die Vernehmlassung zur AP30+ soll nach Angaben des Bundesrats im zweiten Halbjahr 2026 stattfinden.