Der rund 69 Milliarden Dollar teure Kauf des Videospielherstellers Activision Blizzard gerät in Gefahr. Die US-Handelsaufsicht und Konsumentenschutzbehörde FTC hat eine kartellrechtliche Klage gegen die Übernahme des Videospielanbieters Activision Blizzard durch den Software-Riesen Microsoft eingereicht. Der rund 69 Milliarden Dollar teure Zukauf würde Microsoft zu viel Marktmacht verschaffen und dem Wettbewerb im Geschäft rund um Spielekonsolen wie der Xbox schaden, teilte die FTC mit.

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Die Unternehmen stehen weiter zu dem Milliarden-Deal. «Wir begrüssen die Gelegenheit, unseren Fall vor Gericht zu präsentieren», erklärte Microsoft-Manager Brad Smith in einem Statement gegenüber US-Medien. Sein Konzern habe weiterhin «volles Vertrauen» in die Übernahme. Microsoft habe sich vom ersten Tag an mit Wettbewerbsbedenken auseinandergesetzt und der FTC Zugeständnisse angeboten.

Microsoft und Activision Blizzard haben Deal im Januar angekündigt

Microsoft und Activision Blizzard hatten den Mega-Deal im Januar angekündigt. Microsoft wollte sich damit beliebte Videospiele von Activision Blizzard wie «Call of Duty», «Overwatch» und «Candy Crush» sichern. Der Softwarekonzern, der die Xbox-Gaming-Plattform betreibt, hat bereits andere Spielestudios mit bekannten Titeln wie «Doom» und «Minecraft» unter seinem Dach und würde die Marktposition mit seiner bislang grössten Übernahme noch einmal deutlich stärken.

Die Vereinbarung der Transaktion erfolgte zu einem Zeitpunkt, als Activision Blizzard unter heftigem öffentlichen Druck stand - unter anderem wegen Diskriminierungs- und Belästigungsvorwürfen. Obwohl auch Konzernchef Bobby Kotick dabei stark in die Kritik geriet, blieb er zunächst weiter an der Spitze der Spielefirma. Zur FTC-Klage sagte Kotick in einem Memo an die Mitarbeiter, aus dem Bloomberg zitierte: «Ich glaube, dass wir diese Herausforderung gewinnen werden».

Mit Widerstand der FTC gerechnet

Experten hatten bereits mit Widerstand der FTC gegen die Übernahme gerechnet. Der milliardenschwere Deal wird auch von den Wettbewerbshütern in Grossbritannien und in der Europäischen Union untersucht. Im November erst hatte die EU-Kommission die Befürchtung geäussert, dass Microsoft durch die Übernahme den Zugang zu Spielen für Konkurrenten und deren Konsolen einschränken könnte. Auch könnten sich die Bedingungen für die Nutzer dadurch verschlechtern.

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(sda/gku)