Angesichts der spürbar abflauenden Inflation haben die US-Verbraucher ihren Konsum im Juni deutlich gesteigert. Sie erhöhten ihre Ausgaben um 0,5 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs von revidiert 0,2 Prozent im Mai. Der private Konsum ist ein Eckpfeiler der US-Wirtschaft, die auch dank der Kauflaune der Verbraucher im Frühjahr weiter robust gewachsen ist.
Zinsschritte der Fed lassen Inflation sinken
Um den Preisauftrieb einzudämmen, hat die Notenbank Federal Reserve die geldpolitischen Zügel weiter angezogen und den Leitzins auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehoben. Die Inflation lag zuletzt trotz eines Rückgangs auf 3,0 Prozent noch deutlich über dem Fed-Ziel von 2,0 Prozent.
Ein Inflationsmass, das die Währungshüter besonders im Auge halten, bilden die persönlichen Ausgaben der Konsumenten. Dabei bleiben die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiekosten aussen vor. Dieser sogenannte PCE-Kernindex fiel im Juni überraschend deutlich auf eine Jahresteuerungsrate von 4,1 Prozent, nach 4,6 Prozent im Mai. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2021. Experten hatten lediglich einen Rückgang auf 4,2 Prozent erwartet.
Die Daten gelten als ein wichtiger Faktor, den die US-Notenbank bei ihrem Zinsentscheid im September berücksichtigen wird. Fed-Chef Jerome Powell hat die Tür für eine weitere Erhöhung offen gelassen und zugleich eine Pause nicht ausgeschlossen. Die Notenbank will sich bei der Entscheidung an den hereinkommenden Daten orientieren.
(reuters/mth)