Das Netzwerk Xiaohongshu, das auch unter dem englischen Namen Red Note bekannt ist, schnellte am Montag auf die Spitzenplätze der heruntergeladenen Anwendungen im App-Store des US-Tech-Giganten Apple. Xiaohongshu ist zwar fast vollständig auf Mandarin, aber das scheint die Interessierten in den USA nicht abzuhalten.
Das US-Gesetz verpflichtet Tiktoks chinesischen Mutterkonzern Bytedance zum Verkauf des Dienstes. Das Gesetz räumt Bytedance eine Frist bis zum 19. Januar zum Verkauf von Tiktok in den USA ein. Andernfalls soll die Videoplattform aus den App-Stores der US-Konzerne Apple und Google verbannt werden.
Vorwurf der Spionage
US-Behörden werfen Bytedance vor, die App im Dienste der chinesischen Staatsführung zu missbrauchen, um Nutzerinnen und Nutzer auszuspionieren, was die Videoplattform bestreitet. Tiktok ist insbesondere bei jungen Menschen beliebt und hat alleine in den USA etwa 170 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
«Oh, Ihr wollt nicht, dass die Chinesen unsere sehr sensiblen persönlichen Daten haben?», fragte Influencerin Jen Hamilton sarkastisch in einem Tiktok-Video für ihre 3,9 Millionen Follower, in dem sie ihren Umzug auf Xiaohongsh bewarb. «Kommt rüber», forderte sie die anderen «Tiktok-Flüchtlinge» auf.
Tiktok hatte Einspruch gegen das US-Gesetz erhoben. Am Freitag liess eine Mehrheit der neun Richter bei einer Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof der USA ihre Zustimmung zu einem Zwang zum Verkauf der Videoplattform durch den chinesischen Mutterkonzern Bytedance erkennen. Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte das Oberste Gericht im Dezember um eine Aussetzung des Gesetzes gegen Tiktok gebeten, um eine politische Lösung zu finden.