«Das ist ganz klar kein positiver Schritt in unserer Beziehung. So einfach ist das», sagte Albanese nachdem es ihm offenbar nicht gelungen war, für Australien in letzter Minute eine Ausnahmeregelung zu erreichen.
Der Schritt widerspreche dem «Geist der dauerhaften Freundschaft unserer beiden Nationen», führte Albanese aus. Trotz des Rückschlags werde Canberra aber keine Vergeltungsmassnahmen ergreifen, sagte er. Er begründete dies damit, dass «Zölle und eskalierende Handelsspannungen eine Form der wirtschaftlichen Selbstbeschädigung und ein Rezept für langsameres Wachstum und höhere Inflation» seien.
Aufschläge in Höhe von 25 Prozent
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium treten am Mittwoch in Kraft. Sie betreffen US-Handelspartner weltweit. Der Republikaner hatte die Aufschläge in Höhe von 25 Prozent im Februar für die wichtigsten Lieferländer angekündigt. Die Stahlzölle sind die ersten, von denen auch die Europäische Union in Trumps zweiter Amtszeit direkt betroffen ist.
Nach Albaneses Angaben hatte Trump zuvor «zugestimmt, dass eine Ausnahmeregelung im Interesse unserer beiden Länder in Erwägung gezogen wird». In einem Telefonat mit dem US-Präsidenten im Februar habe er sich dafür eingesetzt, dass Australien von den Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen werde, sagte Albanese damals.
Keine Ausnahmeregelung
In der Nacht zu Mittwoch berichteten australische Medien dann, dass die Ausnahmeregelung nicht mehr zur Debatte stehe. «Er hat sie in Erwägung gezogen und sich dagegen entschieden», sagte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, dem Sender ABC mit Blick auf US-Präsident Trump.
Australien spielt auf den Stahlexportmärkten weltweit zwar nur eine untergeordnete Rolle. Das Land verfügt aber über bedeutende Vorkommen an Eisenerz, einem wichtigen Rohstoff für die Stahlproduktion.