Der Gewerbeverband kritisiert Wirtschaftsminister Guy Parmelin für dessen Pläne zur Vermeidung einer Stromlücke. Der Dachverband der KMU hat dem Waadtländer diese Woche einen Brief geschickt. Er möchte vom Bundesrat in die Diskussionen einbezogen werden.
Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV), Hans-Ulrich Bigler, bestätigte am Samstag gegenüber Keystone-SDA den Versand des Schreibens, über den mehrere Zeitungen berichtet hatten. Der Brief wurde auch von SGV-Präsident Fabio Regazzi unterzeichnet.
Umstrittene Verbote
Angesichts einer möglichen Stromknappheit im kommenden Winter hat die Landesregierung Verbote ins Spiel gebracht. Nach Ansicht der Gewerbeverbands-Spitze sind Verbote aber zu vermeiden. Die daraus resultierenden finanziellen Folgen wären weitaus grösser als die Folgen der Corona-Pandemie, ist die Begründung des SGV.
Die Branchen seien in der Lage, selber Stromsparmassnahmen einzuführen, argumentiert der SGV in seinem Brief an Parmelin. Die Hotellerie sei beispielsweise in der Lage, ihren Stromverbrauch um 10 Prozent zu senken, indem sie auf Minibars verzichte oder die Öffnungszeiten von Wellnessanlagen einschränke.
Der Gewerbeverband sei bereits in der Begleitgruppe Winter-Energiesparkampagne vertreten, sagte Erik Reumann, Sprecher in Parmelins Eidgenössischem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), auf Anfrage von Keystone-SDA und bestätigte den Erhalt des Schreibens. Der SGV werde in einigen Wochen eine Antwort erhalten.