Die Beschäftigten in den Zentren in Werne und Dortmund würden mit Beginn der Nachtschicht von Mittwoch auf Donnerstag zur Niederlegung ihrer Arbeit aufgerufen, kündigte Verdi am Mittwochabend an. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen und den Abschluss eines Tarifvertrags "Gute und gesunde Arbeit".
Ein Amazon-Sprecher verwies am Mittwochabend auf eine Gehaltserhöhung, die alle Beschäftigten an Logistikstandorten des Unternehmens ab September erhielten. Er erklärte zudem, Amazon erwarte keine Auswirkungen für seine Kunden.
Bereits im Juli hatte Verdi anlässlich des ersten "Prime Day" in diesem Jahr an mehreren Amazon-Verteilzentren zum Streik aufgerufen.
Mehr Arbeit und erhöhter Zeitdruck
Der nun erstmals zum zweiten Mal in einem Jahr stattfindende "Prime Day" beschere Amazon "eine enorme Umsatzsteigerung und viel Publicity", für die Beschäftigten bedeute er aber "ein erhöhtes Arbeitsaufkommen und damit verbunden Zeitdruck und Hetze bei der Arbeit", erklärte Silke Zimmer, Landesfachbereichsleiterin Handel für Verdi in Nordrhein-Westfalen. Es gebe "für die Beschäftigten keine Atempause, bevor es mit Vollgas ins Weihnachtsgeschäft geht". Dies gehe zu Lasten der Gesundheit.
Die Amazon-Beschäftigten hätten es "mehr als verdient, tariflich entlohnt zu werden", ergänzte Zimmer. Dies bedeute "die Anerkennung ihrer Leistungen und die Absicherung ihrer Gehälter für die Zukunft".
Die besonderen Verkaufstage "Prime Day", bei denen Amazon nach eigenen Angaben Kunden seines "Prime"-Dienstes exklusive Rabatte gewährt, finden am 11. und 12. Oktober statt.