Neben dem am Wochenende angekündigten Streik am Flughafen Berlin-Brandenburg rief Verdi kurzfristig am Montag in Hamburg Beschäftigte des privaten Dienstleisters AHS zum Ausstand auf. Dieser fertigt Flüge der Lufthansa-Gruppe und anderer Fluglinien ab. Am Morgen waren nach Angaben des Airports Hamburg bereits 31 Abflüge gestrichen. Weitere Ausfälle seien zu erwarten, da AHS für Check-in und Boarding von gut der Hälfte aller 160 geplanten Abflüge zuständig sei. Ankünfte seien nicht betroffen. Der Hauptstadtflughafen BER hatte wegen des Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals sämtliche Starts abgesagt, auch Anflüge sollten teilweise betroffen sein.
Die jüngste Tarifeinigung beendet den Arbeitskampf nur an Flughäfen, an denen das Bodenpersonal einen öffentlichen Arbeitgeber hat, zum Beispiel in Bayern. Ungelöst ist der Tarifkonflikt von Verdi mit privaten Sicherheitsdienstleistern, die vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) vertreten werden. Hier wird schon seit Jahren über höhere Entgelte und Zuschläge verhandelt, ohne dass ein Durchbruch gelang. Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Tarifparteien zur nächsten Runde in Berlin.
Die Flughäfen, die nicht selbst am Verhandlungstisch sitzen, reagieren auf die zahlreichen Streiks und Flugausfälle zunehmend erbost. Erneut seien Zehntausende Passagiere von Hunderten gestrichenen Flügen betroffen, erklärte der Flughafenverband ADV. "Das Recht der Gewerkschaften, Warnstreiks vor einer Schlichtung durchführen zu dürfen, wird durch die andauernde Abfolge von Streiks ad absurdum geführt", kritisierte ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel
(reuters/rul)