Die auf Zusammenarbeit ausgerichtete Weltordnung, wie man sie sich vor 25 Jahren vorgestellt habe, sei nicht Wirklichkeit geworden, sagte von der Leyen in ihrer Ansprache zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums (WEF). Die grössten Volkswirtschaften der Welt konkurrierten um den Zugang zu Rohstoffen, um neue Technologien und globale Handelswege.
Europa habe sich in den letzten 25 Jahren auf die wachsenden Welthandelsströme als Wachstumsmotor verlassen. Der Kontinent habe auf billige Energie aus Russland gesetzt und seine Sicherheit anderen überlassen. «Diese Tage sind vorbei», sagte die Kommissionspräsidentin.
Um das Wachstum im nächsten Vierteljahrhundert aufrecht zu erhalten, stellte die Präsidentin der Europäischen Kommission ihre Strategie vor. Diese sieht insbesondere drei Grundpfeiler vor.
Kapital, Bürokratie und Energie
Erstens müsse in Europa eine Kapitalmarktunion geschaffen werden. Diese solle helfen, dass Europäerinnen und Europäer einfacher in die eigene Wirtschaft investieren könnten.
Zweitens müssten die bürokratischen Hürden für das Unternehmertum abgebaut werden. «Zu viele unserer grössten Talente verlassen die EU, weil es anderswo einfacher ist, Unternehmen zu gründen», so die deutsche Kommissionspräsidentin.
Drittens nannte sie die Energie. Europa habe seinen Energieimport aus Russland seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine stark reduziert. Das habe zu höheren Energiepreisen in Europa geführt. Von der Leyen möchte auf «saubere Energie» setzen, denn sie sei billig, schaffe heimische Arbeitsplätze und mache Europa bei der Energieversorgung unabhängiger.
Partnerschaft mit der Schweiz
Zum Schluss hob die Präsidentin der EU-Kommission hervor, dass die Europäische Union die Zusammenarbeit mit ihren Partnern, aber auch mit jedem Land suche. In diesem Zusammenhang fügte sie an, dass die EU kürzlich mit der Schweiz, dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur und Mexiko Partnerschaften schloss.