Auch für das laufende Jahr haben die von der KOF befragten Ökonominnen und Ökonomen ihre Wachstumsprognosen für das Bruttoinlandprodukt (BIP) leicht gesenkt auf neu 1,9 Prozent, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH am Montag in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Der Wert ist somit zur letzten Befragung vom September um 0,3 Prozentpunkte gesunken.
Auch für das kommende Jahr sind die Experten weniger zuversichtlich als noch im September, wie die neue BIP-Prognose von +0,7 Prozent zeigt (September: 1,0%). Langfristig wird das Wirtschaftswachstum dagegen etwas positiver bei neu +1,6 Prozent jährlich gesehen (September: +1,4%).
Inflationserwartungen leicht gesenkt
Auch in puncto Inflationsprognose nehmen die Experten Anpassungen vor. Sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr sinken ihre Prognosen um jeweils 0,1 Prozentpunkte. Für 2022 liegt die Schätzung damit neu bei +2,9 Prozent (September: +3,0%) und für das kommende Jahr bei 2,3 Prozent (September: +2,4%), was immer noch oberhalb der von der SNB angepeilten Spanne von 0-2 Prozent liegt. Langfristig erwarten die Experten nun eine Teuerungsrate von 1,0 Prozent nach 1,2 Prozent bei der letzten Befragung.
Gleichzeitig rechnen die Befragten mit einer leicht steigenden Arbeitslosenquote. Während sie den Erwartungen zufolge im laufenden Jahr bei 2,3 Prozent liegen dürfte, liegt die Erwartung für 2023 neu bei 2,4 Prozent (September: 2,2%; 2,3%).
Der SPI wird in drei Monaten bei etwa 13'850 Punkten und in 12 Monaten bei 13'766 Zählern prognostiziert. Aktuell notiert er bei 13'825 Punkten.
An der Befragung für den KOF Consensus nahmen 20 Ökonominnen und Ökonomen teil. Die Umfrage fand zwischen dem 29. November bis 14. Dezember2022 statt - also direkt vor dem Zinsentscheid der SNB von letzter Woche, der im Rahmen der Erwartungen von Experten ausgefallen war.
Die Expertenbefragung KOF Consensus ist nicht mit der Konjunkturprognose der KOF zu verwechseln. Diese wurde am 15. Dezember 2022 veröffentlicht.