Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschliessung verzichten könne, sagte Schäfer der «Welt am Sonntag»: «Wir sehen das aktuell nicht.» Am Donnerstag hatten tausende VW-Beschäftigte in Wolfsburg gegen Massenentlassungen und Werksschliessungen demonstriert.

Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall legten zur dritten Runde der Tarifverhandlungen ein sogenanntes Zukunftskonzept vor, in dem sie einen Gehaltsverzicht von Belegschaft und Vorstand vorschlagen und im Gegenzug Garantien für Beschäftigung und Standorte fordern.

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Schäfer sagte, der Grossteil des «notwendigen» Stellenabbaus werde «über die demografische Kurve möglich sein». Das reiche aber nicht aus, weil es «schlicht zu lange dauern» würde. Die Restrukturierung solle in einem «Zeitraum von drei, vier Jahren» umgesetzt sein.

Der Chef der Marke VW sagte, das Unternehmen habe «alles darangesetzt, andere Ideen zu finden». Sehr viele davon wie Produktverbesserung, niedrigere Logistik- und Materialkosten, seien bereits Teil des laufenden Sparprogramms. Am Einsparziel fehlten aber noch vier Milliarden Euro, «damit das Unternehmen genug Geld erwirtschaften kann, um weiter aus eigener Kraft zu investieren».

Nur bei den Arbeitskosten sei bisher leider noch nichts Wesentliches passiert. Die Wettbewerber hätten einen Arbeitskostenanteil von rund zehn Prozent an den Umsatzerlösen, bei VW sei es «deutlich mehr».

Der Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach Gehaltskürzungen im Management stimmte Schäfer zu. Seit Januar sei das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert, das Management verzichte ausserdem auf einen Inflationsausgleich von 1000 Euro und 3,5 Prozent Gehaltserhöhung.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte der «Süddeutschen Zeitung», er sehe auch die Aktionäre in der Pflicht: «Die Dividende hat für das Land Niedersachsen nicht die oberste Priorität.» Das Land Niedersachsen habe vor allem ein hohes Interesse, dass es VW gut gehe. Niedersachsen besitzt einen Anteil von 20 Prozent an VW. Mehr als die Hälfte der Aktien sind im Besitz der Familien Porsche und Piëch. Auch Katar hat Anteile.