Vier Bewohnerinnen und Bewohner der indonesischen Insel Pari gehen juristisch gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim wegen dessen CO2-Ausstosses vor. Sie fordern eine rasche Reduktion der CO2-Emissionen und Entschädigungen für klimabedingte Schäden.
Auch für mögliche künftige Schäden soll der Konzern aufkommen. So forderten die Inselbewohnerin und die drei Inselbewohner, dass Holcim Flutschutzmassnahmen mitfinanziert. Das geht aus einer Mitteilung des Hilfswerks Heks von Dienstag hervor.
Die vier Personen seien von gehäuften Überschwemmungen auf ihrer Insel betroffen, heisst es zur Begründung. Heks, die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional Human Rights, und die indonesische Umweltorganisation Walhi unterstützten sie in ihren Forderungen.
Am Montag reichten sie beim Friedensrichteramt der Stadt Zug ein Schlichtungsgesuch ein. Dabei würden sich die Betroffenen auf die Menschenrechte und die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte berufen, schrieb das Heks.
Laut eigenen Angaben ist es das erste Mal, dass ein Schweizer Konzern sich rechtlich für seine Rolle beim Klimawandel verantworten muss. Holcim sei einer der 50 grössten CO2-Emittenten aller Unternehmen weltweit und trage daher einen massgeblichen Teil der Verantwortung an den Folgen des Klimawandels, so die Mitteilung.
Klimaneutralität zum Ziel
Holcim schrieb auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass das Unternehmen bis 2050 zum Ziel habe, ein klimaneutrales Unternehmen zu sein.
Die Ziele seien von der sogenannten Science Based Targets Initiative – einer Partnerschaft verschiedener Organisationen wie etwa dem WWF – validiert worden. Damit wolle Holcim auch die Lebensstandards verbessern.
(SDA)