In Slowenien waren zahlreiche Landesteile von katastrophalen Überschwemmungen betroffen, darunter auch Vororte der Hauptstadt Ljubljana. Besonders kritisch war die Lage in der Region Koro¨ka in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Überschwemmungsgebieten Kärntens und der Steiermark.
In der gebirgigen Gegend waren einige Orte von der Aussenwelt abgeschnitten. In der Stadt Črna na Koro¨kem waren mehr als 2000 Menschen ohne Wasser, Strom und Mobilfunknetz. Wie es am Samstag in der Früh hiess, versuche eine Abordnung der slowenischen Armee, sich in die abgeschnittene Stadt durchzuschlagen.
Am Samstagvormittag sollte in Ljubljana der Nationale Sicherheitsrat tagen, danach war auch eine Sondersitzung der Regierung geplant. Dabei sollte es vor allem um den Beschluss von raschen Unterstützungsmassnahmen gehen.
Neue Hochwasserwelle erwartet
In Österreich besonders gefährdet war St. Paul im Lavanttal, wo die Behörden am Samstag eine neue Hochwasserwelle erwarteten. Vorsorglich waren dort 70 Haushalte evakuiert worden. Im steirischen Leibnitz musste ein Seniorenheim evakuiert werden.
Der Bezirkshauptmann von Wolfsberg, Georg Fejan, sagte in der Nacht dem ORF-Radio Kärnten, dass man von einem weiteren Starkregenereignis ausgehe. "Die Prognose ist so hoch, dass wir mit einer weiteren Hochwasserwelle rechnen müssen", sagte er. Die Bewohner der gefährdeten Gebäude seien evakuiert worden, Hochwasserschutzelemente aufgestellt worden.
Für Samstag wurde zudem Chaos im Ferienverkehr befürchtet, weil die wichtigste Autobahn durch Slowenien an die Adria unterbrochen ist.
Armee im Einsatz
Kritisch war die Lage auch in Viktring, einem südlichen Vorort der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee. Dort musste die Feuerwehr am Abend ein Rückhaltebecken auspumpen, das überzulaufen drohte. In Kärnten wurde für neun Gemeinden in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg Zivilschutzwarnung gegeben, in den Gemeinden St. Paul im Lavanttal und Loibach Zivilschutzalarm.
Im ersten Teil der Nacht fiel der Regen aber nicht ganz so stark aus wie befürchtet. Zahlreiche Feuerwehreinsätze wegen Überflutungen gab es in mehreren Gemeinden rund um die Landeshauptstadt, etwa in Krumpendorf am Wörthersee. Insgesamt wurden im südlichsten Bundesland 1100 Feuerwehreinsätze gezählt. 2500 Feuerwehrleute und 100 Bundesheer-Soldaten seien im Einsatz, hiess es am Samstag in der Früh im ORF-Radio.