In der Regel berechnen Banken oder auch Online-Broker ihre Transfergebühren pro Titel und nicht für das gesamte umzuziehende Depot, stellte das Vergleichsportal Moneyland in einer am Freitag publizierten Analyse von 36 Schweizer Anbietern fest.
Im Schnitt beliefen sich die Kosten für den elektronischen Transfer inländischer Wertschriften auf 84 Franken pro Titel. Bei ausländischen Wertschriften liege die Durchschnittsgebühr sogar bei 95 Franken.
Möchte ein Anleger beispielsweise einen Schweizer ETF, fünf Schweizer, fünf europäische und fünf US-Titel transferieren, fallen im Schnitt Gebühren von 1454 Franken an, rechnet Moneyland vor. Beim teuersten Anbieter sind es sogar 2400 Franken. Hinzu kämen noch Mehrwertsteuer und teilweise Fremdspesen.
Deutliche Gebührenunterschiede
Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind also sehr gross. So verlange etwa die VZ Depotbank nach eigenen Angaben keine Transfergebühren. Bei Cornèrtrader werden lediglich 30 Franken pro Titel verrechnet.
Mit 50 Franken zählen auch die Aargauische Kantonalbank, Online-Trading 1816, Saxo Bank und Swissquote zu den günstigsten Anbietern. Unter den sechs günstigsten Anbietern befinden sich vier Online-Broker.
Dagegen würden viele Kantonalbanken zwischen 80 und 100 Franken pro Schweizer Titel und von 100 bis 150 Franken für ausländische Wertschriften verlangen. Besonders teuer ist die physische Auslieferung am Schalter, die allerdings nur von wenigen genutzt werde. Hier verlangen Banken bis zu 500 Franken.
Alternativen zum Transfer
Um die hohen Gebühren zu umgehen, bleibe den Kunden oft nur die Möglichkeit, die Wertpapiere beim alten Anbieter zu verkaufen und beim neuen wieder zu kaufen. Auch wenn dabei Transaktionskosten und Stempelsteuern anfallen, sei «der Kauf und Verkauf in vielen Fällen günstiger als ein Transfer», sagte Moneyland-Experte Felix Oeschger.
Dies gelte insbesondere dann, wenn sich aus Gründen der Diversifikation viele verschiedene Wertpapiere im Depot befänden. Teilweise würden Banken bei Neukunden auch die Transferkosten übernehmen. Hier könne es sich lohnen, beim neuen Anbieter nachzufragen.