Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zwei weitere Arzneimittel für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Es handelt sich um den Wirkstoff Baricitinib, der zur Behandlung von rheumatoider Arthritis entwickelt wurde, und um Sotrovimab, einen eigens für Covid-19-Patienten entwickelten monoklonalen Antikörper.
Die neue Empfehlung basiert auf sieben Studien mit mehr als 4000 Patienten. Das berichteten die WHO-Experten im Fachmagazin «The BMJ».
Schwerkranke Covid-19-Patientinnen und -Patienten hätten mit Baricitinib bessere Überlebenschancen und die Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung werde reduziert, heisst es in der neuen Richtlinie. Es seien keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Das Arzneimittel soll in Kombination mit Kortikosteroiden verabreicht werden.
Patienten mit weniger schwerem Krankheitsverlauf, aber hohem Risiko einer Einweisung ins Spital könnten vom Einsatz des monoklonalen Antikörpers Sotrovimab profitieren, schreibt die WHO. Das Mittel mit dem Markennamen Xevudy ist auch in der EU zugelassen. Die WHO hat sich bereits für den Einsatz eines anderen Antikörper-Cocktails, Casirivimab/Imdevimab, ausgesprochen.
Schweizer Verträge
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat mit den Unternehmen GlaxoSmithKline und Roche Pharma Verträge für die Reservation von Arzneimitteln gegen Covid-19 abgeschlossen, wie es im Dezember bekanntgab. Betroffen sind Sotrovimab und die Kombination Casirivima/Imdevimab.
Sotrovimab und Casirivimab/Imdevimab sind gemäss BAG in der Schweiz auf Empfehlung der Taskforce seit dem 30. September, respektive seit dem 13. Mai 2021 verfügbar.
Sotrovimab ist noch nicht zugelassen, kann aber aufgrund der Covid-19-Verordnung 3 und eines eingereichten Zulassungsgesuches bereits während des laufenden Zulassungsverfahrens zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten angewendet werden. Casirivimab/Imdevimab erhielt die Zulassung im Dezember.
Vom Einsatz zweier anderer Mittel, Ruxolitinib und Tofacitinib, rät die WHO dagegen ab. Kleine Studien hätten bislang keinen Nutzen gezeigt, und bei Tofacitinib könnten sich womöglich schwere Nebenwirkungen entwickeln.
(sda/gku)