«Die Wirtschaftsordnung nach 1945 war auf der Idee aufgebaut, dass die gegenseitige Abhängigkeit der Länder durch wachsenden Handel und Wirtschaftsbeziehungen Frieden und gemeinsamen Wohlstand bringt», schreibt WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala in dem am Dienstag veröffentlichten Welthandelsbericht. «Aber die Vision ist in Gefahr, ebenso wie die Zukunft einer offenen und vorhersehbaren globalen Wirtschaft.»

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Die geopolitischen Spannungen beeinträchtigten den Welthandel bereits, berichtete die WTO. Eine Modellanalyse zeige, dass der Handel zwischen geopolitischen Blöcken langsamer wachse als zwischen den Ländern innerhalb eines Blocks. Dennoch seien Warnungen vor einer Deglobalisierung unangebracht. Nach wie vor blühe der internationale Handel, sei es in digitalen Dienstleistungen, Umweltprodukten oder auch in internationalen Lieferketten.

Die globale Wirtschaftsordnung sei mit drei grossen Herausforderungskomplexen konfrontiert, so der Bericht weiter: Sicherheit und Widerstandsfähigkeit, Armut und Teilhabe sowie ökologische Nachhaltigkeit. Offene Handelsbeziehungen verringerten die Gefahr von Konflikten und hätten in den vergangenen 40 Jahren zu einer deutlichen Reduzierung der Armut geführt.