Beim Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed kommt es an der Spitze zu einer Zäsur. Der Gründer, langjährige Unternehmenschef und heutige Verwaltungsratspräsident Willy Michel tritt zurück.
Michel werde an der Generalversammlung vom 29. Juni nicht mehr zur Wiederwahl als Präsident antreten, gab Ypsomed am Mittwoch bekannt.
Auf Michel als Verwaltungsratspräsident folgt Gilbert Achermann. Ihn schlägt der Verwaltungsrat zur Wahl vor. Achermann sitzt seit 2020 im Gremium und ist zudem Präsident des Zahnimplantate-Herstellers Straumann, Verwaltungsrat der Julius Bär-Gruppe sowie Teil der Führungsgremien des Lausanner Management-Instituts IMD oder des Branchenverbands Swiss Medtech.
«Aus voller Überzeugung bin ich zum Schluss gekommen, dass nun der beste Zeitpunkt ist, den Stab weiterzureichen», wird Willy Michel in der Mitteilung zitiert. Das Unternehmen habe sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und sei mit Blick auf die grossen Herausforderungen im Gesundheitsbereich bestens aufgestellt.
«Obwohl mir der Abschied schwerfällt, weiss ich, dass die Weichen für die erfolgreiche Zukunft von Ypsomed gestellt sind», fügte Willy Michel an. Michel hatte im Jahr 1984 gemeinsam mit seinem Bruder die auf Infusionssysteme und Injektionssysteme spezialisierte Firma Disetronic gegründet. Nach dem Verkauf des Infusionsgeschäfts an Roche wurde die Firma 2004 in Ypsomed umbenannt. Ypsomed beschäftigt heute rund 1900 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von gut 400 Millionen Franken.
Die Familie Michel ist mit einem Anteil am Aktienkapital von rund 74 Prozent Hauptaktionärin. Dass die Familie auch in Zukunft in der Ypsomed-Führung gut vertreten ist, dafür ist gesorgt: An der Generalversammlung soll Simon Michel, der Sohn von Willy Michel, in den Verwaltungsrat gewählt werden. Simon Michel arbeitet seit 2006 bei Ypsomed. Er hatte im Jahr 2014 von seinem Vater als CEO die Geschäftsleitung übernommen.
(sda)