Die britische Notenbank setzt ihren Kampf gegen die hohe Inflation fort. Dazu hob sie ihren Leitzins erneut deutlich an. Er steigt um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer Zinssitzung mitteilte.
Bankökonomen hatten den Schritt überwiegend erwartet. Es ist bereits die zehnte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen.
In die Zukunft blicken die Währungshüter aber vorsichtiger. Das bisherige Signal, wonach man kraftvoll gegen die hohe Inflation vorgehen werde, wurde abgeschwächt. Jetzt heisst es, dass weitere Zinsanhebungen angezeigt seien, soweit mehr anhaltender Inflationsdruck festgestellt werde.
Dies könnte als Hinweis auf ein langsameres Straffungstempo oder gar eine Zinspause verstanden werden. Nach wie vor spricht der geldpolitische Ausschuss nicht mit einer Stimme. Von den neuen Mitgliedern sprachen sich zwei gegen die aktuelle Zinserhöhung aus.
Die britische Wirtschaft ist derzeit besonders vielen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen neben dem Ukraine-Krieg und den wirtschaftlichen Folgen sowie der hohen Inflation vor allem anhaltende Probleme infolge des Brexit und heftige Streikwellen, die das Land durchziehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die wirtschaftlichen Aussichten für Grossbritannien in dieser Woche ungünstiger bewertet als für viele andere grosse Industrienationen.
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(awp/spi)
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"The issuing power [of money] should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs."
Thomas Jefferson