Der Deutschschweizer Buchhandel habe mit 2023 «kein einfaches Jahr» hinter sich. Das schreibt der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband (SBVV) in seiner Mitteilung von Donnerstag zum jährlichen Marktreport. Der Gesamtumsatz lag bei 586,4 Millionen Franken, ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Plus ergab sich aber nur, weil neu Geschäfte in den Report einbezogen wurden, die in den Vorjahren noch nicht drin waren.
Zudem wurden insgesamt weniger Bücher verkauft. Der Handel konnte demnach den Umsatz halten, weil er die Preise erhöht hat. Bemerkenswert ist vor diesem Hintergrund, dass die Stimmung unter den Buchhändlerinnen und Buchhändlern «ziemlich gut» ist, wie es in der Mitteilung heisst. Das hat eine Umfrage unter unabhängigen Buchhandlungen in allen Landesteilen der Schweiz im letzten Jahr ergeben.
Bezogen auf die Deutschschweiz sei im letzten Jahr die Zahl der Buchhandlungen, die dem SBVV angeschlossen sind gar gestiegen, um sieben auf 268. Allesamt seien Neugründungen der letzten Jahre.
Verlage verkaufen direkt an Kunden
Der Verkauf von Büchern an private Kunden ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben mit einem Gesamtumsatz von 433 Millionen Franken. Den Löwenanteil davon erwirtschafteten stationäre Buchhandlungen und Onlineshops (268,8 Millionen Franken). Doch: Die Verlage machten den Buchhandlungen im Geschäft mit den Privatkunden Konkurrenz. Ihr Umsatz in diesem Bereich stieg 2023 auf 19,1 Millionen Franken, im Vergleich zu 18,3 Millionen Franken im Vorjahr.
Platzhirsch unter den Schweizer Verlagen ist der Zürcher Belletristikverlag Diogenes, gefolgt vom Sachbuchverlag AT in Aarau. Der wichtigste Absatzmarkt für Bücher aus der Schweiz ist Deutschland. Gemäss Schätzungen stammt jedes 35. dort verkaufte Buch aus der Schweiz. Umgekehrt kommen 80 Prozent der Bücher, die in der Schweiz verkauft werden, aus Deutschland und Österreich.