Die höheren Preise dürften auch Raucherinnen und Raucher in der Nachbarschaft des Grossherzogtums treffen, denn nur ein geringer Teil der in Luxemburg verkauften Zigaretten wird tatsächlich in Luxemburg geraucht.
Mit der Preiserhöhung könnte sich die billigste Schachtel mit 20 Zigaretten um etwa 30 Cent verteuern, teilte das Finanzministerium in Luxemburg mit. Wenn der Hersteller oder Verkäufer jedoch beschliesse, einen Teil des Anstiegs der Verbrauchsteuer auf seine Gewinnspanne umzulegen, werde der Preisanstieg entsprechend geringer ausfallen.
Laut Finanzministerium erhöht Luxemburg regelmässig die Besteuerung von Tabakwaren. Dabei werde auch die Politik der Nachbarländer berücksichtigt. In einer Mitteilung der Abgeordnetenkammer wird auch der Gesundheitsaspekt genannt: Vor allem Jugendliche sollten durch die Preiserhöhung vom Kauf von Zigaretten abgehalten werden. 2023 war der Steuersatz um 2,7 Prozent angehoben worden.
Einnahmen von 1,6 Milliarden Euro
Die luxemburgische Zollverwaltung geht für das laufende Jahr von einem Verkauf von rund 4,9 Milliarden Zigaretten im Land aus. Weniger als 5 Prozent der in Luxemburg verkauften Zigaretten werden auch dort konsumiert, wie aus einer Antwort auf eine Frage der Abgeordneten hervorgeht. Die meisten Käufer kommen wegen günstigerer Preise aus den Nachbarländern. Eine 25er-Packung Zigaretten in den Niederlanden kostet demnach derzeit 10 Euro und in Frankreich 13 Euro. In Luxemburg werde der Preis 2025 dann auf 8 Euro steigen.
Die Zollverwaltung in Luxemburg rechnet mit Einnahmen von 1,6 Milliarden Euro im kommenden Jahr, wenn neben der Zigarettensteuer auch die Mehrwertsteuer berücksichtigt wird. Das bedeutet, dass etwa 5 Prozent des gesamten Staatshaushalts mit Einnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten und Tabak finanziert werden. Bis 2028 sollen es laut Zoll-Experten sogar Einnahmen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro sein.
Auch Tanken wird teurer
In Grenznähe zu Frankreich und Deutschland befinden sich in Luxemburg zahlreiche Geschäfte und Tankstellen, die erkennbar auf den Verkauf von Zigaretten und Alkohol an Bürgerinnen und Bürger der Nachbarländer ausgerichtet sind.
Beim Verkauf von Alkohol, der in Luxemburg ebenfalls billiger als in den Nachbarländern ist, wird den Angaben zufolge bei den Verbrauchsstreuern mit stabilen Einnahmen in Höhe von etwa 66 Millionen Euro gerechnet.
Auch das Tanken wird im nächsten Jahr teurer werden: Ab dem 1. Januar 2025 werde die unter anderem auf Mineralölprodukten erhobene CO2-Steuer um 5 Euro pro Tonne erhöht, teilte das Ministerium weiter mit. Die jährlichen Erhöhungen sieht der Energie- und Klimaplan Luxemburgs 2021 bis 2030 vor.