Vorher hatten sich die EU-Staaten in einer Ausschusssitzung mit der Zulassung beschäftigt, es gab aber weder eine ausreichende Mehrheit für die weitere Zulassung noch dagegen. Daraufhin konnte die Kommission im Alleingang entscheiden. Die derzeitige Zulassung wäre Mitte Dezember ausgelaufen.

Damit Risiken für Menschen, Tiere und Umwelt möglichst gering gehalten werden, soll es laut EU-Kommission Einschränkungen geben, wie das Mittel eingesetzt werden darf. Dazu gehören laut der Behörde unter anderem Massnahmen zum Schutz von Tieren und Pflanzen, die nicht das eigentliche Ziel des Glyphosat-Einsatzes sind.

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Es soll auch verboten werden, Glyphosat als Trockenmittel vor der Ernte einzusetzen. Die EU-Staaten müssen zudem bei Risikoanalysen besonders auf den Schutz von Tieren wie Wühlmäusen oder Wildblumen achten. Die Kommission betonte zugleich, dass die EU-Staaten Glyphosat weiterhin auf nationaler und regionaler Ebene einschränken könnten.

Bayer begrüsst Entscheidung

Der Glyphosat-Hersteller Bayer begrüsste die Entscheidung. «Diese erneute Genehmigung ermöglicht es uns, Landwirten in der gesamten Europäischen Union weiterhin eine wichtige Technologie für die integrierte Unkrautbekämpfung zur Verfügung stellen zu können», teilte der Leverkusener Konzern mit.

Streit gibt es unter anderem darüber, ob Glyphosat krebserregend sein könnte. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum. Eine aufwendige Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte jüngst keine inakzeptablen Gefahren gesehen, aber auf Datenlücken in mehreren Bereichen hingewiesen.

Zu den Aspekten, die nicht abschliessend geklärt wurden, gehören laut Efsa ernährungsbedingte Risiken für Konsumentinnen und Konsumenten und die Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen. Auch mit Blick auf den Artenschutz liessen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu.

Umweltverbände äussern Kritik

Glyphosat wird auch als Totalherbizid bezeichnet, es lässt Pflanzen absterben. Wo Glyphosat versprüht wird, wächst kein Gras, Strauch oder Moos mehr. Das Mittel wird vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt, um ein Feld frei von Unkraut zu halten, bevor Nutzpflanzen ausgesät werden.

Umweltverbände und Grüne sehen das Mittel kritisch. «Der Schutz der Gesundheit von Millionen Europäerinnen und Europäern muss vor den Konzerninteressen Bayers stehen», teilte die deutsche Europaabgeordnete Jutta Paulus (Grüne) mit. Christine Vogt vom Umweltinstitut München sagte, der Kommission fehle eindeutig das politische Mandat, das Pestizid weiterhin zuzulassen.

Die Umweltschutzorganisation WWF betonte, entscheidend sei, wie die angekündigten Einschränkungen ausfallen und welchen Spielraum sie den Mitgliedsländern liessen.