Walter Hess, seit Mai CEO der Online-Apotheke Zur Rose, sieht die Einführung des E-Rezepts auf Kurs. Nach der jüngsten Refinanzierung verfüge man über genügend Cash um sich auf das Geschäft zu konzentrieren, sagte er in einem Interview mit Finanz und Wirtschaft. Er zeigte sich trotz der unter Druck geratenen Aktien zuversichtlich.

Dass sich die Zur Rose-Aktien schlechter entwickelt haben als jene von Shop Apotheke, sei der unterschiedlichen bilanziellen Situation zuzuschreiben, so Hess. Doch habe man etwa durch die jüngste Refinanzierung der im Juli 2023 fälligen Anleihen Abhilfe geleistet und könne sich nun in Ruhe auf das Geschäft konzentrieren.

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Die 140 Millionen Franken, die sich der Konzern mit der Refinanzierung neu beschafft hat, reichen denn auch bis die operative Gewinnschwelle erreicht ist, wie Hess im Interview versichert. Denn bereits 2023 werde man am Break-Even auf Stufe des bereinigten EBITDA angelangt sein.

Auch eine Grosse Abschreibung beim Goodwill befürchtet der Manager nicht. Denn der Bilanzposten, der über 400 Millionen Franken beträgt, setze sich aus der Kundenbasis in Deutschland zusammen und sei angesichts der real gewordenen Einführung des E-Rezepts werthaltig, so Hess. Doch es ist bislang lediglich in einem Bundesland eingeführt worden, statt wie vorgesehen in zwei.

Wenn das E-Rezept in Deutschland dann flächendeckend eingeführt werde, gehe das Geschäft «erst richtig los», verspricht der CEO. Dies sei denn auch notwendig, dass sich der Aktienkurs erholen werde.

(AWP/Ink)