Da wurden alle wachgerüttelt: Zwischen Ende 2016 und Dezember 2017 war der Kurs von Bitcoins um das 20fache auf rund 20000 Dollar explodiert. Seither ist Börsianern klar: Mit dem Kryptogeld lässt sich viel verdienen. Aber nicht nur Spekulanten können mit der Digitalwährung reich werden, sondern auch die Produzenten von Bitcoins.

Grundlage für das «Schürfen» des künstlichen Computergeldes sind mathematische Formeln und spezielle Algorithmen. Diese Rechenvorschriften begrenzen die Zahl des Bitcoins auf maximal 21 Millionen Stück. Seit dem Start vor zehn Jahren wurden inzwischen rund 18 Millionen Einheiten produziert. Und jeden Tag kommen weitere 1500 bis 2000 hinzu.

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Günstige Produktion in Norwegen

Da der noch verbliebene Rest an möglichen Bitcoins damit zusehends schrumpft, wird der Aufwand, den die Bitcoin-Produzenten für jede weitere Einheit haben, immer grösser. Um das Kryptogeld zu schaffen ist inzwischen neben der Software auch eine Vielzahl an Computern erforderlich. Und die steigende Zahl an Rechnern frisst zusehends viel Strom für den Betrieb und die Kühlung.

Northern Bitcoin hat sich im vergangenen Jahr auf das «Minen» des Computergeldes spezialisiert. Um günstigen Strom für das Rechenzentrum von derzeit rund 3000 Computern zu bekommen, haben die Frankfurter den Standort ihrer Rechner in Norwegen. Dort gibt es günstigen Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft.

Eine Übernahme könnte den Sprung in völlig neue Dimensionen bringen

Da das Unternehmen erst seit kurzem im Bitcoin-Geschäft ist, halten sich die Umsätze derzeit mit 1,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr noch in Grenzen. Das könnte sich jetzt aber sprunghaft ändern. Denn die Frankfurter kaufen zu und wollen den US-Wettbewerber Whinstone übernehmen.

Dieser produziert in einem Rechenzentrum im US-Bundesstaat Louisiana bereits Bitcoins, baut derzeit aber eine riesige Bitcoin-Fabrik. In Texas entsteht dabei auf einer Fläche von 40 Hektar eine Rechneranlage, die im Bitcoin-Mining weltweit führend sein soll. Im ersten Quartal 2020 soll die Produktion starten und Ende des Jahres soll die Kapazität dort in etwa fünfmal so gross sein, wie diejenige von Northern Bitcoin.

Umsätze von über 100 Millionen Dollar

Abnehmer der schon bald in Texas geschürften Bitcoins sollen zwei börsennotierte Firmen sein, die auch die Kosten für den Bau des Rechenzentrums übernehmen. Gut informierte Kreise gehen davon aus, dass Northern Bitcoin nach der Übernahme von Whinstone schon im nächsten Jahr einen Umsatz von über 100 Millionen Dollar und das bei hohen Margen im zweistelligen Prozentbereich erzielen kann.

Da wäre schon in zwei Jahren ein einstelliges KGV drin. Trotz der Kursexplosion nach Bekanntgabe der geplanten Übernahme von Whinstone hätte die Aktie dann noch weiteres deutliches Potential.

Northern Bitcoin AG

ISIN: DE000A0SMU87

Gewinn je Aktie 2021e: 2,0 €

KGV 2020e: 10,0

Dividende/Rendite 2019e: -/-

EK je Aktie: -

EK-Quote: -

KBV: - 

Kurs/Ziel/Stopp: 22,0/32,50/15,20 €

*Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent). Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie zählt zum Anlageuniversum.