Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss die Politik einem neuen Bericht zufolge insbesondere beim Flugverkehr schnell grosse CO2-Einsparungen forcieren. Die Welt brauche hier ein «frühzeitiges, aggressives und nachhaltiges» Eingreifen der Regierungen, erklärte der Think Tank International Council on Clean Transportation (ICCT) am Donnerstag. Technologische Innovationen haben demnach aber grosses Potenzial.
Würde das gegenwärtige Emissions-Niveaus beibehalten, würde der Luftverkehr laut ICTT bis 2050 fast 50 Milliarden Tonnen CO2 ausstossen. Der Think Tank hat für seinen Bericht nun Modellberechnungen für drei verbesserte Szenarien mit unterschiedlichen Verkehrsniveaus, Treibstoffeffizienzen und anderen Faktoren angestellt.
Das optimistischste Modell sieht «weitreichende Investitionen in kohlenstofffreie Flugzeuge und Kraftstoffe, das Erreichen des Höchststandes der Nutzung fossiler Brennstoffe im Jahr 2025 und den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe bis 2050» vor. Dies würde bis 2050 eine Verringerung der CO2-Emissionen um 22,5 Milliarden Tonnen bedeuten.
Dieses Ergebnis sei durchaus positiver ausgefallen als erwartet, kommentierte der Hauptautor des ICCT-Berichts, Brandon Graver. «Die Gesamtstrategie zum Einsatz sauberer Flugzeuge und Kraftstoffe senkt die Emissionen sogar noch stärker als gedacht», sagte er. Allerdings wäre dafür eine «aggressive Politik» nötig.
Luftfahrt ist schwierig zu dekarbonisieren
Die Luftfahrtindustrie gehört zu den am schnellsten wachsenden Quellen von Treibhausgasen und ist zugleich einer der am schwierigsten zu dekarbonisierenden Sektoren. Viele Experten setzen auf Innovationen im Bereich der Wasserstoffkraftstoffe oder der so genannten nachhaltigen Flugkraftstoffe (SAF), die aus nichtfossilen erneuerbaren Quellen hergestellt werden. Auch die Verbesserung der Effizienz der Flugzeuge birgt das Potenzial, die Kohlenstoffbelastung des Sektors zu verringern.
(afp/gku)