In ihrem 102. Jahr erlebt die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG), die seit zwei Jahren unter dem Dach der börsennotierten Affichage Holding firmiert, ihren rigorosen Umbau. Unternehmensleiter Christian Kauter führt die klare Marktführerin zumindest im Plakatierungsgeschäft still in einen Zentralisierungsprozess.
Das Kernstück der APG-Logistik sowie das Herz des Verteilnetzes will Kauter künftig in Freiburg ansiedeln. Dieser Schnitt ist mehr als nur eine oberflächliche Schönheitsoperation. Die APG streicht gleichzeitig 18 von bisher 24 Agenturen im fein verästelten Verkaufsnetz in der Schweiz. Ausserdem lässt Kauter Aufgabenbereiche, die bisher durch 15 übergeordnete Filialen (wie etwa Biel, Neuenburg oder Sitten) wahrgenommen worden sind, an die in der Organisationsstruktur nächsthöheren Vollservice-Filialen (wie Basel, Zürich, Bern, Lausanne) abgeben. «Mit dieser Neuorganisation bleiben wir regional präsent», beeilt sich Kauter zu versichern. Er weiss, dass die Verankerung in den Gemeinden weiterhin wichtiger Bestandteil der APG-Taktik bildet: Die Gemeinden stellen der APG Flächen zur Verfügung, die diese als Werbeplattformen verkauft.
Das Manöver kostet in der APG Stellen: Interne Kritiker sprechen von bis zu vierzig Personen, denen in diesen Tagen gekündigt wird und für die ein Sozialplan fehle. Kauter selber bestätigt dies nicht und relativiert: «Wir gehen von einem Abbau von 12 bis 15 Stellen aus – bei einem Gesamtbestand von 600 Stellen.» Auf jeden Fall, so Kauter, würden es nicht mehr als 20 Personen sein, die sich einen neuen Arbeitgeber suchen müssten. Er selber, versichert der ehemalige FDP-Generalsekretär, kümmere sich persönlich um die «wenigen Härtefälle» und habe dort Unterstützung geboten, wo er dies habe tun können. «Dazu bin ich mir und meiner Sozialkompetenz gegenüber verpflichtet.»
Den ganzen Umbau der im letzten Jahr gut 250 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftenden APG begründet Christian Kauter mit dem Kostendruck. «Wir haben zehn Millionen Franken für ein neues IT-System investiert. Das muss ich nun umsetzen, sonst wäre ich ein schlechter Unternehmensleiter», sagt der Ex-Spitzenfechter.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Klar ist, dass der einen 75-Prozent-Anteil am Schweizer Gesamtmarkt ausweisende Player seit zwei Jahren vermehrt im Wettbewerb gefordert ist. Die Plakanda-Übernahme des Multis Clear Channel hat den Druck erhöht. Erstes Zeichen war im letzten Dezember der Sieg der Plakanda über die APG bei der Vergabe der Werbeflächen am Zürcher Flughafen Unique. Kauter sagt: «Clear Channel pumpt Geld in die Plakanda. Da müssen wir mithalten und Marktleader bleiben.»
Klar ist auch, dass der 30-Prozent-Minderheitsaktionär der APG-Mutter Affichage, die französische JC Decaux, nach ihrem Ende Juni erfolgten Börsengang über eine üppig gefüllte Kriegskasse verfügt und nicht nur in den USA (Los Angeles) auf Wachstumskurs ist. Erst vor zwei Monaten hat Decaux den österreichischen Marktleader und bisherigen APG-Partner Gewista gekauft – ohne Vorwissen der APG. Zusammen mit der Gewista betreibt die APG gleichberechtigt die EPI, ein Aussenwerbungsunternehmen, das in Osteuropa eine starke Position einnimmt. «Ich gehe nicht davon aus, den Vertrag mit der Gewista anders auszugestalten», sagt Kauter, der die Bewegungen der Decaux genau beobachtet.
Um das eigene Haus, die Affichage, hat er keine Angst, auch wenn es beinahe ein wenig trotzig klingt, wenn er sagt: «Natürlich machen wir uns Überlegungen über unsere Zukunft. Aber wir wollen eine rein schweizerische Firma bleiben. Wir können aus eigener Kraft wachsen.»
Das Kernstück der APG-Logistik sowie das Herz des Verteilnetzes will Kauter künftig in Freiburg ansiedeln. Dieser Schnitt ist mehr als nur eine oberflächliche Schönheitsoperation. Die APG streicht gleichzeitig 18 von bisher 24 Agenturen im fein verästelten Verkaufsnetz in der Schweiz. Ausserdem lässt Kauter Aufgabenbereiche, die bisher durch 15 übergeordnete Filialen (wie etwa Biel, Neuenburg oder Sitten) wahrgenommen worden sind, an die in der Organisationsstruktur nächsthöheren Vollservice-Filialen (wie Basel, Zürich, Bern, Lausanne) abgeben. «Mit dieser Neuorganisation bleiben wir regional präsent», beeilt sich Kauter zu versichern. Er weiss, dass die Verankerung in den Gemeinden weiterhin wichtiger Bestandteil der APG-Taktik bildet: Die Gemeinden stellen der APG Flächen zur Verfügung, die diese als Werbeplattformen verkauft.
Das Manöver kostet in der APG Stellen: Interne Kritiker sprechen von bis zu vierzig Personen, denen in diesen Tagen gekündigt wird und für die ein Sozialplan fehle. Kauter selber bestätigt dies nicht und relativiert: «Wir gehen von einem Abbau von 12 bis 15 Stellen aus – bei einem Gesamtbestand von 600 Stellen.» Auf jeden Fall, so Kauter, würden es nicht mehr als 20 Personen sein, die sich einen neuen Arbeitgeber suchen müssten. Er selber, versichert der ehemalige FDP-Generalsekretär, kümmere sich persönlich um die «wenigen Härtefälle» und habe dort Unterstützung geboten, wo er dies habe tun können. «Dazu bin ich mir und meiner Sozialkompetenz gegenüber verpflichtet.»
Den ganzen Umbau der im letzten Jahr gut 250 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftenden APG begründet Christian Kauter mit dem Kostendruck. «Wir haben zehn Millionen Franken für ein neues IT-System investiert. Das muss ich nun umsetzen, sonst wäre ich ein schlechter Unternehmensleiter», sagt der Ex-Spitzenfechter.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Klar ist, dass der einen 75-Prozent-Anteil am Schweizer Gesamtmarkt ausweisende Player seit zwei Jahren vermehrt im Wettbewerb gefordert ist. Die Plakanda-Übernahme des Multis Clear Channel hat den Druck erhöht. Erstes Zeichen war im letzten Dezember der Sieg der Plakanda über die APG bei der Vergabe der Werbeflächen am Zürcher Flughafen Unique. Kauter sagt: «Clear Channel pumpt Geld in die Plakanda. Da müssen wir mithalten und Marktleader bleiben.»
Klar ist auch, dass der 30-Prozent-Minderheitsaktionär der APG-Mutter Affichage, die französische JC Decaux, nach ihrem Ende Juni erfolgten Börsengang über eine üppig gefüllte Kriegskasse verfügt und nicht nur in den USA (Los Angeles) auf Wachstumskurs ist. Erst vor zwei Monaten hat Decaux den österreichischen Marktleader und bisherigen APG-Partner Gewista gekauft – ohne Vorwissen der APG. Zusammen mit der Gewista betreibt die APG gleichberechtigt die EPI, ein Aussenwerbungsunternehmen, das in Osteuropa eine starke Position einnimmt. «Ich gehe nicht davon aus, den Vertrag mit der Gewista anders auszugestalten», sagt Kauter, der die Bewegungen der Decaux genau beobachtet.
Um das eigene Haus, die Affichage, hat er keine Angst, auch wenn es beinahe ein wenig trotzig klingt, wenn er sagt: «Natürlich machen wir uns Überlegungen über unsere Zukunft. Aber wir wollen eine rein schweizerische Firma bleiben. Wir können aus eigener Kraft wachsen.»
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