Das Design veranlasst nicht unbedingt zu Luftsprüngen. Überschwängliche Freude über den Auftritt des SX4S-Cross von Suzuki ist aber auch nicht gefragt, denn die Qualitäten dieses Fahrzeuges japanischer Herkunft liegen in anderen Bereichen. Im recht günstigen Preis und in der im Vergleich zur Konkurrenz wesentlich breiteren Ausstattung beispielsweise. Deshalb hat der Hersteller gut daran getan, auf Auffälliges und Ungewohntes beim Design zu verzichten.
In der Öffentlichkeit wirft der neue Suzuki Wellen, was sonst für Autos im unteren Preissegment kaum selbstverständlich ist. Fasst man all die Kommentare zusammen, lässt sich folgendes Fazit ziehen: Mit dem SX4S-Cross erhält der Kunde viel Auto für sein Geld. Der Einstieg in den Allradbereich kostet in der Basisversion 26990 Franken. Die Preisspirale dreht sich lediglich bis 34900 Franken. In der Ausstattung der Top-Version sind Ledersitze, Navigationsgerät, Rückfahrkamera, ein grosses Panorama-Glasschiebedach sowie Xenonscheinwerfer mit Tagfahrlicht-Modus inbegriffen. Das Aushängeschild der Baureihe fährt auf polierten 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, für die Basisversionen (GL) sind 16-Zoll-Räder vorgesehen.
Zu den Modellen mit manueller 6-Gang-Schaltung gehört eine Start-Stopp-Automatik. Aber bereits die Basisversionen sind mit einer Sitzheizung, einem Tempomaten sowie einer Zweizonen-Klimaautomatik ausgerüstet. Und das für die Kompaktklasse ausgiebige Platzangebot ist sozusagen ebenfalls inbegriffen. Die Schlichtheit aussen kontrastiert mit der Top-Ausstattung im Innenraum.
Der SX4S-Cross eignet sich für Familien mit Kleinkindern genauso wie für Personen mit einer umfangreichen Sportausrüstung, die verstaut werden will. Klar wird er auch – weil 4×4 – für Bewohner aus Bergregionen zur Alternative für teurere Wagen – und schliesslich ist er auch ein idealer Zweitwagen. Der kompakte Japaner bietet bei normaler Sitzkonfiguration (4 Plätze) einen Stauraum von 430 Litern; der lässt sich mit dem Umklappen der Rücksitze auf 1269 Liter erweitern.
Suzuki kündigt den Allradantrieb All-Grip, etwas vollmundig, als Weltneuheit an. Auf jeden Fall bietet er eine interessante technische Lösung. Er treibt nicht einfach die Räder an. Der Fahrer kann unter vier Programmen wählen. Im Modus «Auto» leitet die Elektronik den Kraftfluss, je nach Strassenzustand, von den Vorderrädern bis zu 50 Prozent auf die Hinterräder. Der Modus «Sport» eignet sich für Fahrten über kurvenreiche und steile Strassen, die Einstellung «Snow» benötigt kaum eine nähere Erklärung. Für wirklich widrige Verhältnisse lässt sich der Modus «Lock» einlegen. Damit wird das maximale Drehmoment auf alle vier Räder gleichzeitig geleitet.
Als Motoren stehen ein 1,6-Liter-Benziner und ein 1,6-Liter-Diesel zur Auswahl. Beide leisten 120 PS. Der Verbrauch wird vom Werk mit 4,4 Liter für den Selbstzünder und 5,7 Liter für den Ottomotor angegeben, der CO₂-Ausstoss mit 114 Gramm/Kilometer (Vorderradantrieb) und 130 Gramm/Kilometer (Allradantrieb). Mit den 130 Gramm liegt der SX4S-Cross im Bereich der EU-Anforderungen. Der Dieselmotor lässt sich neben dem manuellen 6-Gang-Getriebe mit einer stufenlosen CVT-Automatik kombinieren. Will der Fahrer die Gänge selbst einlegen, kann er sieben Stufen mit Schaltwippen am Lenkrad anwählen.
Für Suzuki, im Vergleich zu den Giganten der Branche ein kleinerer Hersteller, gilt ganz besonders, die Trends der Zeit rechtzeitig zu erkennen. Und vor allem müssen die Japaner mit den richtigen Modellen zum richtigen Zeitpunkt auf dem Markt sein, um gegen die mächtige Konkurrenz zu bestehen. Suzuki hatte sich in den letzten Jahrzehnten zuerst auf Kleinwagen spezialisiert, dann das Sortiment Richtung Kompaktklasse erweitert und einen Teil der Modelle mit Allradantrieb versehen. Das erwies sich als Erfolgsrezept. In der Schweiz hat sich Suzuki zum Ziel gesetzt, dieses Jahr mindestens 7500 Autos zu verkaufen. Darin sind, obwohl erst kurze Zeit auf dem Markt, bereits 1000 der brandneuen SX4S-Cross mit eingerechnet. Nächstes Jahr peilt Hanspeter Bachmann, Suzukis Markenchef in der Schweiz, gesamthaft 8500 Wagen an. Michael Rehsche