Die Weltbevölkerung hat die natürlich verfügbaren Ressourcen bereits an diesem Mittwoch komplett aufgebraucht. Der so genannte Erdüberlastungstag fällt nach Berechnung der Forschungsorganisation Global Footprint in diesem Jahr schon auf den 1. August - so früh wie noch nie. 

Die Wissenschaftler rechnen aus, wann die Ressourcen verbraucht sind, die innerhalb eines Jahres auch wieder nachwachsen könnten, also nachhaltig verfügbar sind. 1970 war es rechnerisch erst Ende Dezember so weit, im Jahr 2000 bereits im September. Inzwischen wirtschaftet die Weltbevölkerung nach Angaben von Global Footprint, als hätte sie 1,7 Erden zur Verfügung.

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Die Schweiz alleine schneidet dabei noch schlechter ab, wie aus einer Mitteilung des WWF Schweiz hervorgeht. Der Schweizer Erdüberlastungstag fand bereits am 7. Mai statt. «Gerade mal fünf Monate kommt die Schweizer Bevölkerung also mit ihren Ressourcen aus», heisst es darin. Wenn die gesamte Weltbevölkerung so leben würde, wären drei Erden nötig.

Picknick statt Kurztrip

Umweltschützer nutzen den Tag, um einen schonenderen Umgang mit Rohstoffen anzumahnen. «Wir müssen unsere Lebensweise endlich klimafreundlicher und nachhaltiger gestalten, um den Raubbau von Ressourcen zu stoppen», sagte die Chefin der deutschen Grünen Annalena Baerbock. «Energiewende, ökologische Landwirtschaft und das zunehmende Bewusstsein für nachhaltige Produktion muss auf die politische Agenda.»

Der WWF Schweiz rät der Bevölkerung, ihren ökologischen Fussabdruck im Hinblick auf den 1. August zu verkleinern. So solle man den Nationalfeiertag mit einem Picknick in der Schweiz statt mit einem Kurztrip ins Ausland begehen. Das Auto bleibe am besten in der Garage, und unnötige Verpackungen gelte es zu vermeiden.

Umweltfreundliche Grillmeister legten Gemüse auf den Rost, so die Umweltorganisation weiter. Wer auf Fleisch nicht verzichten wolle, greife am besten zur Cervelat. «In der Schweizer Nationalwurst werden nämlich auch weniger 'wertvolle' Fleischstücke sinnvoll verwertet.»

Um den Tag zu bestimmen, betrachtet das Global Footprint Network nicht nur den Verbrauch etwa von Holz, Tieren und Boden. Auch der CO2-Ausstoss fliesst in die Berechnung mit ein. Die Kampagne zum Erdüberlastungstag oder auch Welterschöpfungstag - auf Englisch: Earth Overshoot Day - gibt es seit 2006.