Der spanische Modeunternehmer Amancio Ortega hat den amerikanischen Investor Warren Buffett als zweitreichste Person der Welt abgelöst.

Seit der Bloomberg Billionaires Index im März 2012 aufgelegt wurde, ist es das erste Mal, dass Ortega auf dem zweiten Platz unter den Milliardären liegt. Sein Vermögen ist dieses Jahr um 17 Prozent auf 71,5 Milliarden Dollar geklettert, dank steigender Gewinne und Umsätze bei Inditex SA, dem weltgrössten Modeanbieter, an dem er 59 Prozent hält. Der Aktienkurs von Inditex hat dieses Jahr knapp 30 Prozent zugelegt.

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Das Unternehmen mit Sitz in La Coruna betreibt mehr als 6000 Modeläden unter Markennamen wie Zara, Massimo Dutti und Pull&Bear. Ortega gilt als Erfinder der schnell wechselnden Modekollektionen in den Läden.

«Ein verrückter Unternehmer»

«Ortega ist ein verrückter Unternehmer», sagte Bridget Weishaar, Analystin bei Morningstar Investment Services, im Telefoninterview mit Bloomberg. Er sei beim Wachstum seines Unternehmens «sehr strategisch» vorgegangen.

Inditex ist dabei geblieben, einen Teil seiner Waren nahe der spanischen Zentrale zu produzieren und liefert zweimal wöchentlich neue Ware an die Läden aus. Damit ist das Unternehmen in der Lage gewesen, schneller auf veränderte Modetrends zu reagieren als Wettbewerber, die aus Kostengründen ihre Produktion auf China konzentriert haben, wie Weishaar erläuterte.

Clevere Geschäftsstrategie

Ortegas Unternehmen setzt auf grosse Läden in trendigen Einkaufsvierteln in einigen der grössten Städte der Welt. Das verringert Weishaar zufolge die Ausgaben für weitere Marketingmassnahmen. Im Januar kaufte Inditex eine 4400- Quadratmeter-Immobilie im New Yorker Stadtviertel Soho. Dieses Jahr sollen bis zu 480 Läden eröffnet werden, darunter drei in New York. Zudem hat Inditex mit dem Online-Verkauf in Hongkong, Macau und Taiwan begonnen.

Das Vermögen von Warren Buffett in Höhe von 70,2 Mrd. Dollar geht fast ausschliesslich auf seinen Mehrheitsanteil an der Investmentholding Berkshire Hathaway Inc. mit Sitz in Omaha in Nebraska zurück. Er hat die Gesellschaft im Verlauf der letzten fünf Jahrzehnte aufgebaut. Der Aktienkurs von Berkshire ist dieses Jahr um fünf Prozent gesunken, da sich zwei seiner grössten Investments - American Express Co. und Coca-Cola Co. - enttäuschend entwickelt haben.

(bloomberg/reuters)