Zu Amsterdam gibt es viele Meinungen, weil so mancher schon mal dort war. Man begibt sich also mit einer Tonne Tipps auf Reise, braucht aber kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man das Vincent-van-Gogh-Museum und den Vondelpark nicht schafft. Und das Rijksmuseum – der Louvre Amsterdams – ist wegen Totalrenovation sowieso bis 2013 geschlossen.
Die problemlos zu Fuss erkundbare Stadt ist so schön, dass man am liebsten ganz ohne Sightseeing-Stress in sie eintaucht. Am eindrücklichsten im Grachtengürtel von Heren-, Keizers- und Prinsengracht, wo man sowohl auf das prachtvolle Amsterdam des «Goldenen Jahrhunderts» (1600–1700) trifft als auch auf ein kunterbuntes Panoptikum von Restaurants, Bars und originellen Läden. Entlang den Grachten, durch Gassen, über Brücken flanieren, sich treiben lassen oder im Café vor sich hin träumen: Amsterdam ist die ideale Stadt für Müssiggänger.
Hinter den Stadtpalästen an den Kanälen liegen stilvolle Innenhofgärten, etwa in den beiden Hotels Pulitzer und The Dylan. Ersteres besteht aus 25 historischen Grachtenhäusern und erfreut mit ausgesprochen wohnlichen Zimmern, Letzteres zählt für so manchen Luxustraveller zu den weltbesten Designhotels. Was das «Dylan» im Vergleich mit anderen Designhotels hervorhebt, ist die Freude, mit der hier Gäste empfangen werden. Dies allerdings zu stolzen Preisen. Wesentlich günstiger gibt es schickes Design und guten Service im angesagten The College Hotel, etwas abseits im Quartier Oud Zuid. Top-Value an Superlage bietet die Edelpension ’t Hotel an der romantischen Leliegracht, die Keizers- und Herengracht miteinander verbindet.
Dass holländische Küche lustvoll innovativ sein kann, beweist eine neue Generation von Jungköchen, allen voran Schilo van Coevorden im stilvoll-trendigen The College Restaurant, das in der ehemaligen Turnhalle eines zum Hotel umfunktionierten Schulhauses untergebracht ist. Es mag zwar Tage geben, die nicht ohne Malheur vorbeigehen, weil hier unter professioneller Leitung Schüler der Amsterdam Hotel Management School am Werk sind, doch die motivierten jungen Leute machen mit viel Einsatzbereitschaft kleine Fehler locker wieder wett.
Die Alternativen fürs stimmige Dinner: das De Kas mit unkomplizierter Haute Cuisine in der ehemaligen Stadtgärtnerei und das Envy mit Antipasti-Menus in einem szenig-gemütlichen Grachtenhaus. Für den Lunch lassen sich das Momo (asiatische Tapas, einheimische VIP), das Onassis (Fisch und Pasta in altem Werftgebäude) und die Brasserie Harkema (französische Brasserieküche zu vernünftigen Preisen) empfehlen.
Nach Mitternacht wählen die Amsterdamer – die es ja wissen müssen – zwischen dem The Mansion und dem Jimmy Woo. Trotz glamourösem Ambiente an beiden Adressen gilt das Credo: Die Gäste sollen sich wie unter Freunden fühlen und zusammen eine gute Party feiern.
Die Adressen
• Hotels
Pulitzer, www.starwoodhotels.com, DZ ab 239 Euro
The Dylan, www.dylanamsterdam.com, DZ ab 455 Euro
The College Hotel, DZ ab 230 Euro
’t Hotel, www.thotel.nl, DZ ab 145 Euro
• Lunch
Momo, www.momo-amsterdam.com, Tel. 20 671 7474
Onassis, www.onassisamsterdam.nl, Westerdoksdijk 40, Tel. 20 330 0456
Brasserie Harkema, www.brasserieharkema.nl, Nes 67, Tel. 20 428 2222
• Dinner
The College Restaurant, www.steinhotels.com/college, Roelof Harstraat 1, Tel. 20 571 1511
De Kas, www.restaurantdekas.nl, Kamerlingh Onneslaan 3, Tel. 20 462 4562
Envy, www.envy.nl, Prinsengracht 381, Tel. 20 344 64 07
• Nightlife
The Mansion, www.the-mansion.nl, Hobbemastraat 2
Jimmy Woo, www.jimmywoo.nl, Korte Leidsedwarsstraat 18