Laut Informationen der deutschen «Bild»-Zeitung will die Staatsanwaltschaft noch in diesem Sommer Anklage wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe gegen FC-Bayern-Präsident Uli Hoeness erheben. Eine Quelle für seine Informationen nennt das Boulevard-Blatt nicht.
Werde die Anklage vom Gericht zugelassen, müsse sich Hoeness einem öffentlichen Prozess stellen, heisst es weiter. In diesem Fall wäre laut «Bild» wohl die 5. Wirtschafts- und Steuerstrafkammer des Landgerichts München II zuständig. Deren vorsitzender Richter Rupert Heindl sei Experte in Wirtschafts- und Steuersachen und gelte als sehr streng.
Gemäss der Zeitung sind Absprachen zwischen Anwälten, der Staatsanwaltschaft und dem Richter mit dem Ziel, bei einem Geständnis für den Angeklagten milde Strafen rauszuholen, bei Heindl kaum möglich. Die Staatsanwaltschaft will sich nicht äussern, sagt nur: «Wir ermitteln. Zum Gang des Verfahrens machen wir weiterhin keine Angaben.»
Selbstanzeige und Durchsuchung
«Bild am Sonntag» hatte bereits Ende Juni unter Berufung auf Justizkreise berichtet, die Ermittlungen gegen Hoeness stünden kurz vor dem Abschluss.
Der Präsident des FC Bayern München hatte durch eine Selbstanzeige Anfang Jahr eingeräumt, jahrelang ein Konto in der Schweiz verheimlicht und die fälligen Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben.
Da der Schriftsatz unvollständig war, setzte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren in Gang, durchsuchte im März Privathaus und Büroräume von Hoeness und erliess einen Haftbefehl, der gegen Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe ausser Kraft gesetzt wurde.
(tno/vst)