Nach einer langen Periode von internationaler Konzeptkunst und Arte Povera setzte er nun auf einen frechen und rabiaten Malgestus, der auf grossformatigen Leinwänden persönliche Träume und Phantasien wiedergab. Mit dem gleichzeitigen Auftreten der Amerikaner Julian Schnabel und David Salle, den Deutschen Anselm Kiefer und Georg Baselitz und der italienischen Transavanguardia um Francesco Clemente, Sandro Chia und Enzo Cucchi entstand eine neue, heftige Malerei, die einen Skandal provozierte.

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Mit unverfrorenem Narzissmus stellt Clemente sein Ego in den Mittelpunkt seiner Kunst. Neben diesen Selbstdarstellungen sind in der Ausstellung auch Porträts von Freunden und Bekannten zu sehen: Insgesamt 30 Bilder, die alle in seinem Studio in New York entstanden sind und 1985 erstmals ausgestellt wurden. Sie zeigen die verschiedenen Gesichter der damals so coolen New Yorker Szene. In anderen Werken, wie etwa der 15-teiligen Serie mit Aquarellen «Fifteen Amulets for the Road», offenbart sich eine ganz andere Bildsprache mit traumhaften, fast surrealen Elementen. Clemente wechselt hier zu einer archaischen Mystik in reduzierten Erdtönen. Er lebt noch heute in New York, unverkennbar sind jedoch die Einflüsse von New Mexico und Indien – Orte, wo er viel Zeit verbringt und die seine Kunst auf sehr unterschiedliche Weise beeinflussen.

Thomas Amman Fine Art, Zürich; bis 27.9.2013.