• Motor: 3,6-Liter-V6
  • Leistung: 300 PS / 350 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden
  • Verbrauch: 9,6 Liter (Werksangabe)
  • Richtpreis: ab 119 800 Franken

Audi macht den TT als RS plus zum Porsche-Jäger, BMW zeigt am Auto-Salon den M6, Mercedes bringt alles, was vier Räder hat, als potente AMG-Version auf den Markt, und Porsche gibt den Takt mit Panamera GTS, dem neuen 911er und dem Boxster vor.

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Braucht es da wirklich noch einen Sportler aus Deutschland? Nein, natürlich nicht. Aber braucht es Fussballspiele, damit sich die Welt weiter dreht? Nein. Und trotzdem gehen wir hin. In der Schweiz zwar nicht ganz so häufig. Aber es reicht, um die Spezies Profifussballer auch bei uns am Leben zu erhalten. Zumindest in der Deutschschweiz.

«Am Leben erhalten», das ist auch das Motto der Marke Artega. Denn lange Zeit sah es für den Sportwagen aus Delbrück wegen wirtschaftlicher Probleme nicht gut aus. Obwohl der GT selber ausgesprochen gut aussieht. Kein Wunder: Gezeichnet wurde er von Henrik Fisker – von jenem Mann also, der mit dem BMW Z8 und dem Aston Martin Vantage Automobilgeschichte skizziert hat.

Heute arbeitet Fisker an der automobilen Zukunft, bei Artega blickt man eher zurück, bleibt bodenständig. Zumindest beim zurzeit erhältlichen GT. Zwar wird der nur vier Meter lange und 1285 Kilogramm leichte Sportler von Hand gebaut und dank Alu und Karbon mit Racing-Genen versehen. Doch das Herz des Mittelmotorsportlers stammt aus Wolfsburg.

Ein Auto aus Delbrück mit einem Motor aus Wolfsburg? Was so exklusiv klingt wie ein Rendez-vous mit Monika Fasnacht und Beat Breu, scheint zum Scheitern verdammt zu sein. Theoretisch. In der Praxis nicht. Wenn der Artega GT mit dem Passat-R36-Motor auf den Parkplatz donnert, leuchten selbst die Augen eines in die Jahre gekommenen Journalisten.

Kurz danach leuchtet ein Warnsignal auf: Wer beim Einstieg in den GT so ins Schwitzen gerät wie ich, stört das Leistungsgewicht von 4,28 Kilogramm pro PS des Artega empfindlich. Das spüre ich beim Fahren zwar nicht, denn die 300 PS haben mit der Fuhre keine Probleme. Der GT braust los wie ein Ferrari. Das Ganze wird untermalt von einem brachialen Stakkato.

Doch ich bin in Zürich und gehe vom Gas. Und freue mich, dass der GT unaufgeregt wie ein VW zu bewegen ist. Nur etwas stört: die Fensterheber – sie sehen aus wie die früheren Kurbeln, funktionieren aber elektrisch. Ist das lustig?

Fazit: Der Artega GT ist kein Innovationsträger, aber ein cooles Sportauto. Und ein Exote. Das genügt.