Der Aston Martin DB11 ist eine jener raren Schönheiten, bei denen die Vernunft komplett aussetzt. Und nicht nur schön ist er, sondern auch rasant, sehnig, furios und aufsehenerregend, zugleich aber edel wie ein stolzes Ross. Das Wörterbuch der Adjektive würde noch mehr hergeben, aber aus Platzgründen stoppen wir hier die Schwärmerei.

Lange hat es gedauert, bis Aston Martin eine schlüssige Weiterentwicklung des ikonischen Designs von Henrik Fisker zeigen konnte: Seit 2003, beginnend mit DB9 und Vantage, basieren die astonianischen Karossen auf Fiskers Entwurf. Man könnte jetzt einwenden, die Optik des neuen DB11 erinnere verdächtig an Fiskers spätere Studie Thunderbolt, aber was solls? Fragen, woher das gute Aussehen kommt, sind nicht nur bei Autos müssig. Der DB11 sieht mit seinen muskulösen Schultern, der flachen Dachlinie und dem gewohnt breiten Schlund toll aus, fertig.

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Ein Auto wie ein Massanzug

Im Innenraum verwöhnen offenporige Hölzer oder auf Berührung reagierende Bedienflächen Auge und Tastsinn, die Schalter der Achtgangautomatik liegen im oberen Teil der Mittelkonsole, sodass kein Knüppel den Mitteltunnel verunziert. Bei der Kommunikationselektronik hat spürbar der neue Partner Daimler geholfen – zum Glück, möchte man sagen. Auch dass er ein Gleiter, ein GT, geblieben und kein nervöser Kurventiger ist, steht dem Briten gut: ein Auto wie ein Massanzug.

Aston Martin DB11
Antrieb: 5,7-Liter-Zwölfzylinder mit Doppelturbo
Verbrauch: noch nicht bekannt, aber vermutlich nicht allzu tief
Leistung: 608 PS (447 kW), 0–100 km/h in 3,9 s, Vmax 322 km/h
Preis: ab 217'800 Franken

 

Dirk Ruschmann fährt seit 25 Jahren Auto und arbeitet seit mehr als zehn Jahren für die «Bilanz». Er schreibt über Unternehmen, Manager, Autos und andere bewegliche Teile.