- Motor: 4,7 Liter
- Leistung: 426 PS / 313 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 288 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sekunden
- Preis: 173 200 Franken
Dann wurden mit Ausnahme von Morgan sämtliche heruntergekommenen britischen Luxusmarken mit Hilfe deutscher Managements wieder zurück auf die Siegerstrasse gebracht. So auch Aston Martin. Der jetzige CEO, Ulrich Bez, erlernte sein Handwerk bei BMW und Porsche. Dank seiner Führung und dem Geld des Ford-Konzerns kann Aston Martin wieder aufatmen.
Der Vantage gilt als «Einsteigermodell» und wird direkt mit dem Porsche 911 verglichen. Auf der einen Seite der alltagserprobte Klassiker aus Zuffenhausen, auf der andern der stilvolle, schöne Individualist aus England. Im Alltagsverkehr lässt sich der potente Sportler sehr komfortabel bewegen. In der Stadt lassen sich die Blicke der Passanten ohne Probleme deuten: Der Aston Martin ist der Traum vieler Automobil-Ästheten. Mit seinen ausdruckstarken Gesichtszügen, schwellenden Rundungen und der konturierten Taille kommt er dem Schönheitsideal ziemlich nahe – zumindest im Autobau. Mit den zeitlosen Formen hat er das Zeug zum Klassiker. Dieses Coupé schafft es, selbst einem banalen Parkplatz in einer gewöhnlichen Tiefgarage zu einer gewissen Aura zu verhelfen.
Winehouse trifft Stewart. Eine Augenweide ist auch das bis ins Detail stilvolle und – eben deutsch – perfekt verarbeitete Interieur. Weiches Leder an Sitzen und Armaturenbrett, Alcantara im Dachhimmel. Besonders gefallen mir die gegenläufigen Rundinstrumente. Die Bedienbarkeit ist vielleicht noch nicht ganz auf deutschem Niveau, aber immerhin nahe dran. Mit dem Vantage fahre ich von Basel nach Lausanne. Nach dem Verlassen der Stadt wird es richtig aufregend. Gibt man leicht Gas, kommt die Motorenakustik voll zur Geltung: Amy Winehouse und Rod Stewart treffen sich im Duett. Allein schon wegen dieses Sounds werde ich immer wieder in Versuchung geführt, das leichtfüssige Drehvermögen des V8-Motors zu provozieren und entsprechend Leistung abzurufen. Volle 426 PS quengeln nach Auslauf. Softies wie ich verlassen sich auf das automatisierte «Sportshift»-Getriebe, echte Kerle schalten nach Gehör und wechseln den Gang, sobald der Brite anfängt, metallisch zu klingen. In lang gezogenen Kurven zieht die Fliehkraft meine Nackenmuskeln auf die Streckbank. Die Sitze sind auch auf längeren Fahrten sehr komfortabel. Und die schlechte Übersicht, vor allem nach hinten, macht sich auf dieser Strecke kaum bemerkbar.
Fazit: Den Aston Martin Vantage zu steuern, bedeutet, Urlaub von der SUV-Initiative zu nehmen. Er ist weder Vernunftsauto noch Problemlöser, sondern ein Automobil als reines Lustobjekt. www.astonmartin.com