Der potenzielle Corona-Impfstoff des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca hat erfolgsversprechende Ergebnisse in der klinischen Entwicklung erzielt. Bei älteren Menschen, der Gruppe mit dem höchsten Risiko schwerer Krankheitsverläufe, sei eine «robuste Immun-Reaktion» entstanden, berichtete die «Financial Times» am Montag unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen.

Der Impfstoff, den AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt, habe bei Älteren schützende Antikörper und T-Zellen ausgelöst. Diese Ergebnisse spiegelten im Juli veröffentlichte Daten wieder, die bereits zeigten, dass der Impfstoff bei gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 55 Jahren eine «robuste Immunantwort» hervorrief.

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Grossbritannien bereitet die Logistik für eine mögliche Einführung vor

Es sei ermutigend, dass die Immunantworten bei jüngeren und älteren Erwachsenen ähnlich ausfielen, sagte ein AstraZeneca-Sprecher dazu. Die Ergebnisse untermauerten die Sicherheit und Immun-Wirkung des Impfstoffs. Der «Financial Times» zufolge sollen die Ergebnisse in Kürze in einem wissenschaftlichen Fachmagazin veröffentlicht werden. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock erklärte, der Impfstoff sei noch nicht fertig, er bereite aber die Logistik für eine mögliche Einführung vor. Mit dieser rechne er in der ersten Hälfte des kommenden Jahres.

AstraZeneca gehört neben der deutschen Biotechfirma BioNTech mit ihrem US-Partner Pfizer und dem US-Konzern Moderna zum Kreis der führenden Unternehmen im Rennen um einen Corona-Impfstoff. Bislang ist international noch keine Impfung auf dem Markt. Russland hatte im August als weltweit erstes Land einen Impfstoff zugelassen, der aber weniger als zwei Monate an Menschen getestet wurde.

Bis zu 5,3 Millionen Dosen für die Schweiz

Vor wenigen Tagen konnte AstraZeneca die US-Studie mit seinem Impfstoff wieder fortsetzen, nachdem diese mehrere Wochen wegen der Erkrankung eines Probanden auf Eis lag. In anderen Ländern durften die Studien schon vorher wieder aufgenommen werden.

Die Schweiz hat sich Zugang zu bis zu 5,3 Millionen Dosen des Impfstoffs gesichert.

(reuters/gku)