Beim gestrigen Gefangenenaustausch zwischen Moskau, Berlin und Washington kam auch der Cyberbetrüger und mutmassliche Russland-Spion Vladislav Klyushin frei. Diesen hatten die USA letzten Herbst wegen Betrugs und Hacking zu neun Jahren Haft und einer Busse von 62 Millionen Dollar verurteilt. Gestern durfte er nach Moskau zurückfliegen, wo ihn Wladimir Putin persönlich empfing.
Klyushin ist in Schweizer Justizkreisen bestens bekannt. Am 21. März 2021 waren er und seine Familie per Privatflieger aus Moskau in die Schweiz eingeflogen, doch auf dem Flughafen Sion VS wartete nicht die Hotellimousine für die Fahrt nach Zermatt auf sie, sondern die Walliser Kantonspolizei. Die USA hatten Klyushin international zur Verhaftung ausgeschrieben, weil man ihm Betrug und Hacking im grossen Stil vorwarf, zudem soll er enge Kontakte in den russischen Geheimdienst FSB haben. Doch der Verhaftete wehrte sich in der Schweiz monatelang und bis vor Bundesgericht gegen eine Auslieferung in die USA.