Bis vor einigen Tagen war Kevin Spacey noch einer der populärsten Hollywoodstars. Der Oscar-Gewinner galt als grosser Star seiner Zunft. Nun ist der US-amerikanische Schauspieler innert kürzester Zeit in Ungnade gefallen. Spacey wird schwerer sexuellen Übergriffen beschuldigt. Seit der erste Vorfall Ende Oktober publik wurde, sind mehrere Männer mit Vorwürfen gegen Spacey an die Öffentlichkeit getreten.
Jetzt droht dem TV- und Filmstar das Karriereende – in Hollywood dürfte er nur schwer wieder eine Rolle bekommen. Seine Hauptrolle in der Erfolgsserie «House of Cards» hat er verloren. Der Videodienst Netflix stoppte die Dreharbeiten zur neuen Staffel der Serie mit Spacey. Auch seine Schauspielagentur hat ihm die Zusammenarbeit gekündigt.
Schweizer Konzerne distanzieren sich von Spacey
Zurzeit möchte kein Unternehmen mit Spacey in Verbindung gebracht werden. Das gilt auch für zwei Schweizer Firmen. IWC hat jahrelang mit Spacey geworben. In seiner Rolle in «House of Cards» trug Spacey zudem eine IWC am Handgelenk – fast kein anderes Produkt war so häufig in der Erfolgsserie zu sehen. Diese enge Verbindung kommt IWC jetzt ungelegen. Der Schaffhauser Hersteller ist bemüht, Distanz zu Spacey zu schaffen.
IWC «möchte (...) verdeutlichen, dass IWC seine kommerzielle Partnerschaft mit Herrn Spacey im Jahre 2014 beendet hat», heisst es in der Stellungnahme. Über die Vorwürfe gegen den US-Amerikaner sei der Konzern «schockiert».
Auch der Genfer IT-Sicherheitskonzern Wisekey geht auf Abstand zu Spacey: Das Unternehmen habe keine weitere Beziehung zum Schauspieler, betont Wisekey. 2015 hatte das Genfer Unternehmen Spacey noch als Botschafter engagiert. Der Hollywoodstar investierte zudem mit dem eigenen Geld in Wisekey – das gab Spacey letztes Jahr am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos bekannt.
Eine Investition in unbekannter Höhe
Ob Spacey tatsächlich Aktien gekauft hat, sei dem Unternehmen nicht bekannt, dies «können wir nicht bestätigen», heisst es in einem E-Mail von Wisekey-Chef Carlos Moreira. Letztes Jahr zitierte die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» den Firmengründer noch mit der Aussage, Spacey habe eine «signifikanten Betrag» investiert. Dieses Zitat stamme nicht von ihm, sagte Moreira auf Nachfrage.