Mit zehn Zuschlägen von über einer Million Franken waren die Schweizer Frühjahrsauktionen äusserst erfolgreich. Verantwortlich dafür waren vor allem die Spezialauktionen mit Schweizer und moderner Kunst, die jeweils von der zeitlichen Nähe zur Art Basel profitieren, wenn Sammler aus aller Welt in die Schweiz reisen. Zudem haben Werke, die teilweise jahrzehntelang nicht mehr auf dem Markt waren, zu dem erfreulichen Resultat beigetragen.

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Doch auch die neue Auktionssaison wartet mit attraktiven Highlights auf. Vom 16. bis 21. September präsentiert Koller Auktionen rund 2000 Lose aus den Bereichen der alten Kunst, darunter das wiederentdeckte Gemälde «Götterversammlung: Die Liebe der Götter» von Pauwel Franck. Der 1540 in Antwerpen geborene Maler liess sich 1573 in Venedig nieder und nannte sich fortan Paolo Fiammingo. Das um 1585 geschaffene Gemälde wurde 2001 in einer Schweizer Privatsammlung entdeckt und bisher nicht veröffentlicht. Aufgrund der ausgezeichneten Qualität ist es nun auf 200 000 bis 300 000 Franken geschätzt. Ein weiteres museales Gemälde und Top-Los der Altmeister-Auktion ist die aus Schweizer Privatbesitz stammende «Anbetung Christi» von Lucas Cranach d. Ä. Das kleine, mit vielen Details versehene Gemälde wird für 400 000 bis 600 000 Franken ausgerufen. Zu einer ganzen Reihe herausragender niederländischer Stillleben des 17. Jahrhunderts gehört eines mit Silbertazza, Hummer, Obst und Austern von Jan Davidsz de Heem. Mit einer Schätzung von 600 000 bis 900 000 Franken ist es das höchstdotierte Los der Auktion. Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts sind gleich mehrere Werke von Carl Spitzweg zu haben, darunter «Auf der Bastei» mit einer Schätzung von 250 000 bis 350 000 Franken. Hohe Erwartungen werden mit einer Schätzung von 100 000 bis 150 000 Franken zudem auf eine schöne herbstliche Parklandschaft von Ivan Fedorovic Choultsé (1874–1937) gesetzt.

In einem Sonderkatalog präsentiert Schuler Auktionen die Sammlung Hinterglasbilder von Elisabeth Sprüngli-Halter (1924–2012), die am 14. September versteigert wird. Das Angebot umfasst sowohl Arbeiten der Innerschweizer Schule als auch viele Bilder der Augsburger Schule. Besonders gut vertreten sind Werke aus allen Landschaften der volkstümlichen Hinterglasmalerei. Aus einer Privatsammlung stammen zwei Elfenbeinhumpen mit Hanauer Silbermonturen, die im 19. Jahrhundert im Stil der Spätrenaissance gearbeitet wurden und nun auf je 6000 bis 8000 Franken geschätzt sind. Ein eindrückliches Beispiel für seine mit temperamentvollem Strich ausgeführten Ölskizzen ist Frank Buchsers Studie «Junger Mann auf Korfu» von 1883, die am 13. September für 7000 bis 9000 Franken aufgerufen wird. Den ewigen Sonnenaufgang verspricht hingegen Roy Lichtensteins Offset-Farblithographie «Sunrise» von 1965 für durchaus erschwingliche 3000 bis 4000 Franken. Der Höhepunkt der Gemälde-Auktion ist Willi Baumeisters Frühwerk «Stuttgarter Anlagen» von 1910, das noch ganz dem französischen Impressionismus verpflichtet ist und für 50 000 bis 80 000 Franken unter den Hammer kommt.

Mit der jährlichen Spezialauktion Antike Waffen und Militaria eröffnet Fischer Auktionen in Luzern am 12. und 13. September die Herbstsaison. Angeboten werden herausragende Objekte hervorragender Handwerkskunst aus europäischen Sammlungen. Liebhaber dürfte ein Stechzeugfragment aus Deutschland, um 1490, mit einer Schätzung von 400 000 bis 600 000 Franken besonders interessieren. Eine sehr schöne Radschlossbüchse, österreichisch, um 1650, ist auf 80 000 bis 90 000 Franken taxiert und eine weitere Radschlosspistole aus kurfürstlichem Besitz aus Sachsen, um 1600, auf 70 000 bis 90 000 Franken. Eine Rarität ist auch ein ganzer Harnisch, deutsch, angefertigt um 1510, mit einer Schätzung von 80 000 bis 100 000 Franken.

  • Koller Auktionen Zürich, 16. bis 21.9.2013
  • Schuler Auktionen Zürich, 13. & 14.9.2013
  • Fischer Auktionen Luzern, 12. & 13.9.2013