Die Bekleidungsindustrie hat besonders stark unter Coronavirus-Pandemie gelitten. Viele Geschäfte werden nun wohl versuchen, ihre Ware auf jeden Fall loszuschlagen. Kundinnen und Kunden dürfen sich im diesjährigen «Sale» über noch grössere Rabatte als üblich freuen.
Das Kaufhaus Manor jedenfalls will, zum Abbau seines Überbestands, «noch attraktivere Preise» als in den Vorjahren anbieten, wie eine Firmensprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP erklärte. Und: «Wir haben den Ausverkauf eine Woche früher als im letzten Jahr begonnen und er hat sich gut angelassen.»
Auch Navyboot sitzt zum Start des Ausverkaufs auf einem grösseren Lager an Schuhen, Taschen und Accessoires als üblich. Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten sich «natürlich negativ auf unseren Bestand ausgewirkt», erklärte Sprecherin Franziska Gämperle. Deshalb seien die diesjährigen Rabatte «besonders wichtig».
Das Schuhhaus hat zwar die «Sale»-Schilder nicht früher als üblich in die Schaufenster gehängt, behält sich aber eine Verlängerung vor. «Wir beobachten die Verkäufe und Entwicklungen von Woche zu Woche und werden kurzfristig entscheiden, ob wir den Zeitraum verlängern werden», sagte Gämperle.
Nächste Kollektion kommt später
Damit der Berg an nicht verkauften Kleidern gleich wieder anwächst, schiebt Navyboot Kollektionen nach hinten. «Aufgrund der Pandemie haben wir den Eingang von Herbst-/Winterartikeln verzögert. Die neue Ware wird also nicht im Juni entgegengenommen, sondern erst im August ausgeliefert», sagte Gämperle.
Bei Dosenbach und Ochsner - sie befinden sich ebenfalls im Sommerschlussverkauf - sind die Lagerbestände weniger problematisch als bei anderen Detailhändlern. «Dank frühzeitiger Verhandlungen mit unseren Partnern und Lieferanten konnten wir optimale Lösungen finden und unseren Warenbestand entsprechend anpassen», erklärte eine Sprecherin.
Ein Spezialist für tiefere Preise ist Jérôme Amoudruz, der Gründer der Plattform «Blackfriday.ch». Auch dieser stellt einen «guten» Start in den Ausverkauf fest. Bei den Einzelhändlern stellt auch Amoudruz fest, dass «der Trend eher zu mehr Preissenkungen geht».
(awp/tdr)