Analog zur Europäischen Union (EU) verschärft die Schweiz die CO₂-Emissionsvorschriften für neu immatrikulierte Personenwagen. Mit der vom Parlament im März 2011 als indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für menschenfreundlichere Fahrzeuge» beschlossenen Regelung werden die hiesigen Importeure verpflichtet, den CO₂-Ausstoss im Durchschnitt auf 130 Gramm pro gefahrenen Kilometer zu senken.

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Damit diese Vorgabe erreicht wird, operiert jeder Importeur mit einem Zielwert, der anhand des Durchschnittsgewichts der kompletten Fahrzeugflotte berechnet wird. Übersteigt dieser Wert – beim kommerziellen wie privaten Importeur – die 130-Gramm-Limite, wird eine Sanktion verhängt. Die Busse wird anhand der Höhe der Zielverfehlung und der Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge berechnet und geht, besonders für stärkere und damit schwerere Fahrzeuge, schnell ins Geld.

Das in diesem Geschäft federführende Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) sanktioniert die Überschreitungen abgestuft, mit 7.50 Franken für das erste Gramm, 22.50 Franken für das zweite, 37.50 Franken für das dritte und 142.50 Franken für das vierte und jedes weitere Gramm. Wird die 130-Gramm-Vorgabe mit 170 Gramm, einem durchaus üblichen Wert in der oberen Mittelklasse (wie einem Audi A6), um 40 Einheiten überschritten, sind 2637.40 Franken zu entrichten.

Brummer werden in der zweiten Jahreshälfte zur Kasse gebeten

Die so vom Staat hereingeholten Gelder werden, nach Abzug für den Verwaltungsaufwand, als Reduktion der Krankenkassenprämien an die gesamte Bevölkerung rückerstattet.

Die Massnahme hat Konsequenzen. Die Verschärfung der Emissionsvorschriften wird die Autopreise, die eben erst von fast allen Importeuren wegen der Euro-Schwäche nach unten korrigiert wurden, beeinflussen. Verbrauchsfreundliche Autos dürften tendenziell leicht günstiger werden, damit die Importeure noch schneller an ihren Zielwert herankommen. Richtige Brummer hingegen werden in der zweiten Jahreshälfte zur Kasse gebeten.

Entsprechend unterschiedlich wird das Schweizer Autojahr verlaufen und die Nachfrage reagieren. Die Zahl der Neuimmatrikulationen wird im 1. Halbjahr weiter kräftig zulegen, da viele grosse Benzinverbraucher mit Rabatt verkauft werden dürften. Nach den Sommerferien ist jedoch Schluss damit. Dann gelten die verschärften CO₂-Emissionsvorschriften.