Die ist offenbar nicht ganz geschwunden. Jedenfalls ist Baden als Wohnort ausserordentlich begehrt, klein ist hingegen das Angebot. «Die Nachfrage nach Wohneigentum ist sehr hoch, aber es gibt fast nichts zu kaufen», sagt Marco Uehlinger, Geschäftsleiter und Mitinhaber der Markstein AG in Baden. «Aufgrund dieses Missverhältnisses steigen die Preise. Ich glaube nicht, dass der Peak schon erreicht ist.»
Die Baulandreserven sind sehr klein. Auf dem ABB-Areal werden einmal um die 150 Wohnungen entstehen, das kann die Nachfrage aber bei weitem nicht decken. Zwar hat die Stadt noch Entwicklungsmöglichkeiten in Dättwil. Der Ort gehört zu Baden, ist aber von der Stadt getrennt. Und die Lage ist bei weitem nicht so begehrt wie die innerstädtische. So bleibt der Druck auf den Immobilienmarkt weiterhin hoch. Und wenn gebaut wird, dann eher im oberen Preissegment. In der Überbauung Goldwand in Ennetbaden etwa kostet eine Wohnung mit 4½ Zimmern auf 192 Quadratmetern über 1,7 Millionen Franken.
Idyllische Altstadt
«Man darf nicht vergessen, dass die Industrieareale von ABB/Alstom, Axpo und weiteren Unternehmen im Vergleich fast das halbe Kerngebiet der Stadt Aarau umfassen und dass Baden als Standort der Unternehmen nicht bestritten ist, durch Neubauten in den letzten Jahren sogar gestärkt wurde», sagt Bruno Fritschi von Wüest & Partner. «Es wird zwar in einzelnen Teilen der Areale neue Überbauungen geben, aber nicht in grossem Ausmass. Baden wächst eher in den Exklaven wie in Baden Rütihof oder in den Nachbargemeinden. Hanglagen in Ennetbaden und Wettingen sind sehr attraktiv für Wohneigentum.»
Eine Viertelstunde Fahrt nach Zürich nehmen Pendler gern in Kauf. Es ist aber nicht nur die gute Erschliessung durch Strassen und öV, welche die Menschen nach Baden lockt. Neben den Arbeitsplätzen bei ABB und anderen Unternehmen sind es die idyllische Altstadt, die zahlreichen Freitzeit- und Kulurangebote und wohl bald das neue Bäderviertel.