Schönster Stadtstrand am Mittelmeer, verrückteste Jugendstilarchitektur Europas, buntestes Nachtleben der katholischen Welt: drei von vielen Superlativen, die Barcelona einmalig machen. Die quirlige 1,6-Millionen-Stadt verbindet wie keine andere Metropole südliches Savoir-vivre mit nördlicher Effizienz. Bis spätnachts im Restaurant zu sitzen, gilt als Lebensqualität – und morgens am Schreibtisch aufzutauchen, als katalanische Pflicht. Barcelona, so schreibt der Autor Sergi Pàmies, ist eine Stadt zwischen «rauxa» (Rausch) und «seny» (Vernunft).

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Überall wird deutlich, dass Ästhetik und Design genauso zu Barcelona gehören wie Lebenslust und Genuss. Kataloniens Spitzenköche haben ihren Lokalen längst einen Platz auf der Weltkarte der Gourmetdestinationen gesichert. Gute Einblicke in die moderne Regionalküche gibt es im El Xiringuito am Strand oder im aussichtsreichen Torre d’Alta Mar in einem ehemaligen Seilbahnturm im Hafen von Barceloneta.

Der Grupo Tragaluz hat sich mit einem Dutzend herausragender Restaurants einen Namen gemacht – das speziellste ist das Tragaluz an der Passatge de la Concepció. Ein Revival feiern derzeit die Tapas-Bars: authentisch wie das Cal Pep und die Casa Alfonso – oder cool wie das Tapaç24. Und selbst wenn ein Lokal mit Sternen glänzt, wie das wunderbare Abac oder das alchimistische La Mifanera, ist die Ambiance locker.

Nach dem Essen kann man die Dry Martini Bar ansteuern oder das Jamboree gleich bei der Hauptschlagader La Rambla. Danach steht bei Einheimischen der Besuch in einem Tanzclub an, etwa in der Danzatoria in den Hügeln, im Paloma in El Raval oder im Luz de Gas bei der Diagonal. Dazu winkt man sich einfach ein Taxi heran – mehr als zehn Euro zahlt man selten. Denn in der Stadt, die sich wegen ihrer Lage zwischen Meer und Bergen kaum ausdehnt, «besteht noch ein dem menschlichen Massstab entsprechendes Verhältnis zwischen Zeit und Raum», so der verstorbene Krimiautor Manuel Vázques Montalbán.

Wo übernachten? Im charmanten Neri im Gotischen Viertel steigt auch John Malkovich ab. Liebhaber des klassisch Gepflegten werden in der Casa Fuster am Passeig de Gràcia glücklich. Die preisgünstige Alternative mit Stil ist das Banys Orientals in der Altstadt. Wer abends nicht mehr aus dem Haus und dennoch eine Party feiern will, ist im Omm richtig: Die weitläufigen öffentlichen Räume mit Nightclub und dem Restaurant Moo ersetzen eine Woche Trendforschung.

Eines gilt es zu beachten: In Barcelona findet alles drei Stunden später statt als im Rest Europas. Gegessen wird abends um elf, getanzt morgens ab drei.

DIE ADRESSEN

• Hotels
Neri,
www.hotelneri.com, DZ ab 260 Euro
Banys Orientals, www.hotelbanysorientals.com, DZ ab 100 Euro
Casa Fuster, www.hotelcasafuster.com, DZ ab 350 Euro
Omm, www.hotelomm.es, DZ ab 225 Euro

• Lunch
El Xiringuito,
www.escriba.es, Ronda Litoral 42
Torre d’Alta Mar, www.torredealtamar.com, Passeig Joan de Borbó 88
Tragaluz, www.grupotragaluz.com, Passatge de la Concepció 5

• Tapas-Bars:
Cal Pep,
www.calpep.com, Plaça de les Olles 8
Casa Alfonso, www.casaalfonso.com, Roger de Lluria 6
Tapaç24, www.carlesabellan.com, Diputació 269

• Dinner
Abac,
www.abacbarcelona.com, Avinguda del Tibidabo 1
La Mifanera, www.lamifanera.com, Calle Sagués 16
Moo, www.hotelomm.es, Rossello 265

• Nightlife
Dry Martini Bar,
www.drymartinibcn.com, Aribau 162–166
Jamboree, www.masimas.com/jamboree, Plaça Reial 17
Danzatoria, Avinguda del Tibidabo 61
La Paloma, Calle del Tigre 27
Luz de Gas, www.luzdegas.com, Muntaner 246