Der britische Sender BBC trennt sich von dem umstrittenen Moderator der beliebten Autosendung «Top Gear», Jeremy Clarkson. Clarksons Vertrag werde nicht mehr verlängert, teilte BBC-Generaldirektor Tony Hall am Mittwoch mit.
Er bestätigte, dass der 47-jährige Starmoderator den Produzenten der beliebten Show beschimpft und geschlagen habe. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, doch Clarkson habe eine Grenze überschritten, erklärte Hall.
Keine warme Mahlzeit
Clarkson, dessen Vertrag Ende des Monats ausläuft, war bereits vor zwei Wochen nach der Auseinandersetzung mit Produzent Oisin Tymon suspendiert worden. Laut einer internen Untersuchung hatte sich der Starmoderator darüber aufgeregt, dass er nach einem Filmtag nur eine kalte und keine warme Mahlzeit bekommen hatte.
Rund 20 Minuten lang beschimpfte er Tymon demnach rüde und schlug dann zu. Mit geplatzter Lippe liess sich der Produzent anschliessend in der Notaufnahme behandeln.
Entschuldigung nützt nichts
Inzwischen startete Clarkson mehrere Anläufe, sich bei Tymon zu entschuldigen. Zudem zeigte er sich selbst bei seinen Chefs an.
Seit seiner Suspendierung setzte sich eine Onlinepetition mit einer Million Unterzeichnern und selbst sein Freund Premierminister David Cameron für den langjährigen Moderator ein - doch vergeblich: Die Regeln müssten für alle gelten, unabhängig vom Rang des Betroffenen oder «kommerziellen Erwägungen», erklärte Hall.
Es ist nicht das erste Mal, dass Clarkson ausfallend wurde. Unter anderem wegen rassistischer Bemerkungen wurde der Moderator mehrfach von der BBC verwarnt. Dennoch war er wegen seines respektlosen Auftretens bei seinen Anhängern äusserst beliebt.
Top-Gear wird generalüberholt
Selbst Hall versicherte, er sei ein Fan des 47-Jährigen. «Er mag die BBC verlassen, aber ich bin sicher, dass er seine Zuschauer noch viele Jahre lang unterhalten, herausfordern und amüsieren wird», erklärte der BBC-Chef.
«Top Gear» ist die erfolgreichste Sendung der BBC: Allein in Grossbritannien wird sie von 6,5 Millionen Zuschauern verfolgt, weltweit sind es 350 Millionen. Nach Angaben Halls soll die Sendung nun für das kommende Jahr generalüberholt werden.
(sda/gku)